Stadtentwicklung in Solingen Neue Läden in leerstehenden Häusern

Solingen · Mit dem „Anmietungsfonds WIN“ des Landes Nordrhein-Westfalen versucht die Stadt Solingen, leerstehende Ladenflächen in der Innenstadt neu zu vermieten. Drei Verträge wurden bereits unterschrieben.

 Wollen die Innenstadt beleben (v.l.): Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, City-Managerin Carolin Helmus, Neumieter Maziar Golchehr, Miriam Macdonald (Stadtentwicklungsplanung) Immobilien-Eigentümer Aghan Cifci und Neumieter Bekir Celik.

Wollen die Innenstadt beleben (v.l.): Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, City-Managerin Carolin Helmus, Neumieter Maziar Golchehr, Miriam Macdonald (Stadtentwicklungsplanung) Immobilien-Eigentümer Aghan Cifci und Neumieter Bekir Celik.

Foto: Uwe Vetter

Maziar Golchehr steckt voller kreativer Ideen. Spezielle Waffeln will er im zuletzt leerstehenden Ladenlokal am Fronhof 11, dort, wo zuletzt von Led Lenser Led-Lampen verkauft worden waren, ab dem 31. Oktober anbieten, zudem Kaffeespezialitäten aus der eigenen Rösterei. Derzeit ist er aber noch mit Renovierungsarbeiten beschäftigt in dem zukünftigen Café, das den Namen seiner beiden Töchter Mina & Maya trägt. „Wir wollen hier kulinarisch etwas Neues einführen“, sagt Maziar Golchehr mit Blick auf den Eröffnungstag. Spricht er von den Bubble-Waffeln, gerät er regelrecht ins Schwärmen: „Das ist ein echter Food-Trend“, sagt der Neu-Gastronom zu den in der Tüte gereichten, gedrehten Waffeln mit Softeis und Saisonfrüchten.

Über das Innenstadt-Management ist Maziar Golchehr mit dem Eigentümer des Landeslokals am Fronhof 11 zusammengekommen. „Wagen, investieren, nutzen“ so heißt der Dreiklang des Sofortprogramms zur Stärkung der Innenstädte und Zentren. Stadtentwicklungsplanung, Innenstadtmanagement, Eigentümer und eben Neumieter mit besonderen Ideen werden hier vom Land NRW beziehungsweise der Stadt gefördert und unterstützt. „Das Programm nimmt uns Neustartern etwas den Druck weg“, sagt Maziar Golchehr, „es muss nicht alles sofort klappen“.

„Drei Mietverträge konnten jetzt für zuletzt leerstehende Ladenlokale unterschrieben werden“, sagt Hartmut Hoferichter. Der Stadtdirektor geht davon aus, „dass in den nächsten zwei, drei Monaten weitere Mietverträge unterschrieben werden. Immerhin sind aktuell rund 40 Ladenlokale in engen City-Bereich nicht vermietet. Durch die Vermittlung der Stadt als Kooperationspartner haben die Vermieter eine vertragliche Sicherheit von zwei Jahren. Die neuen Nutzer profitieren über das Sofortprogramm von reduzierten Kaltmieten. Die Stadt wiederum kann sich durch die neuen Geschäfte über die Belebung der Innenstadt freuen. Hoferichter: „Das Programm lohnt sich, aber es ist kein Selbstläufer.“

Zumal das Innenstadtmanagement zunächst viele Abstimmungsgespräche organisieren muss, damit Vermieter und Mieter zusammenkommen. „Von den Neumietern sind innovative, kreative Ideen bei der Geschäftsidee gefragt“, sagt City-Managerin Carolin Helmus. Sie findet es äußerst positiv, dass beispielsweise Maziar Golchehr das Café „Mina & Maya“ unter der Woche bis 20 Uhr, freitags und samstags sogar bis 22 Uhr geöffnet halten will.

Das will auch die Familie von Belik Celik, die in der Immobilie an der Hauptstraße 70 das „Lokka Kebab-Haus Anfang November eröffnen will. In Räumen, in denen zuvor eine Bäckerei untergebracht war. „Wir werden mit Qualität und gutem Essen punkten“, verspricht Bekir Celik. Auch in den Abendstunden. „Die Leute kommen in die Innenstadt, wenn Ladenlokale voll sind“, meint Aghan Cifci, Eigentümer der Immobilie an der Hauptstraße.

Auch an der Hauptstraße 88 wird schon bald der Leerstand überwunden sein. Die Manufakturprodukt-Linie „be U.“ wird hier dank des Anmietungsfonds einziehen. Die Idee des Conceptstores basiert auf „Qualität zu fairen Preisen“. „Wir setzen auf nachhaltige Produkte, etwa Textilien und Naturkosmetik, sagt Klaus U. Walth, der bereits in Brühl ein solches Geschäft führt.

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