Solingen Am Tückmantel-Haus geht es weiter

Solingen · Beim Um- und Anbau des Tückmantel-Gebäudes am Graf-Wilhelm-Platz geht es demnächst weiter. "Wir haben jetzt die Baugenehmigung erhalten", berichtete Dr. Norbert Zimmermann, Geschäftsführer der Kissel-Gruppe, die das Haus im Auftrag von Eigentümer Sigfried Lapawa umbaut. Denn der ursprüngliche Bauantrag habe nachträglich geändert werden müssen. Nun sollen die Fassaden von Alt- und Neubau im November/Dezember fertig sein und die Plane vor dem Haus überflüssig machen.

Ein Fenster im Originalzustand

"Hauptproblem war, dass wir das Dach des Neubaus um 30 Zentimeter anheben wollten, um dort zusätzlichen Wohnraum zu schaffen", erklärt Zimmermann. Dies habe die Denkmalschutzbehörde erst nach langen Gesprächen erlaubt. Außerdem habe man übersehen, dass die Fenster im ersten Stock des Altbaus nicht zu öffnen waren. Jetzt bleibe nur ein Fenster im Originalzustand.

Der Anbau habe in seinem Rohzustand bewusst die vergangenen Monate geruht. "Wir wollten erst die Sprengung bei Karstadt abwarten, damit der Neubau nicht gleich Risse bekommt." Mittlerweile glaube man aber nicht mehr so recht daran, dass der Turm noch gesprengt werde. "Außerdem können wir nicht länger warten." Bis März sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Sollte die Sprengung doch noch erfolgen, müsse der Investor eben etwaige Schäden tragen.

Rund fünf Millionen investiert

Werden beim Altbau noch die ursprünglichen Stuckelemente restauriert, erhält der Neubau eine moderne Natursteinfassade mit viel Glas im Erdgeschoss. Dort wird wieder der Blumenhändler Seiffert einziehen. Das Erdgeschoss im Altbau ist laut Zimmermann bereits an die Bäckerei Kamps und einen Optiker vermietet, das erste Stockwerk an einen Zahnarzt.

Insgesamt stehen in den Gebäuden, in das Lapawa rund fünf Millionen Euro investiere, 14 Büros oder Wohnungen zwischen 100 und 400 Quadratmeter zur Verfügung. Die Vermietung laufe erst richtig an, wenn die Fassade fertig sei, sagt Norbert Zimmermann.

Er will auch den "Tückmantel"-Schriftzug wieder auf dem Haus anbringen. "Der gehört einfach dazu", findet der Kissel-Geschäftsführer. Zuvor müsse aber erst noch die rechtliche Frage der Namensverwendung abgeklärt werden. Und man müsse jemanden finden, der in der Lage sei, den früheren Schriftzug nachzubauen. Denn das Original gebe es nicht mehr.

Bisherige Berichterstattung unter www.rp-online.de/solingen

(RP)
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