Solingen Am 07.07.07 ins Glück

Solingen · Ob mittelalterlich oder modern – 20 Paare gaben sich an dem Schnapsdatum das Ja-Wort. Für den besonderen Tag im und am Standesamt Kirschheide hatten sich die Gäste einiges einfallen lassen.

Bärbel Lindner ist Standesbeamtin und kann die Frage beim besten Willen nicht beantworten. Was uns wiederum dazu bringt, sie, die Frage, gleich am Anfang der Geschichte zu stellen – nur damit eben der journalistischen Pflicht genüge getan ist. Also, halten Ehen, die zu einem Schnapsdatum geschlossen wurden, länger? „Keine Ahnung“, entfährt es Lindner, die an diesem sonnigen Samstag zusammen mit insgesamt fünf Kollegen wirklich Besseres zu tun hat, als Prophezeiungen abzugeben. Denn die Beamten des Solinger Standesamtes segneten das Glück am Samstag sozusagen im Akkord behördlich ab.

Wir schreiben den 7. Juni 2007, anders ausgedrückt den 07.07.07 – und Melanie und Christoph König hielten vor wenigen Minuten auch noch ein Schreibutensil in den Händen. Jetzt haben die frisch Vermählten im Park vor dem Standesamt an der Neuenhofer Straße Stellung bezogen. Der Weg in die traute Zweisamkeit: Er ist gesäumt von allerlei gesellschaftlichen Verpflichtungen – und er gleicht bei der Planung der Hochzeit einer Expedition durch den Behördendschungel: Anträge müssen ausgefüllt, Urkunden eingereicht werden.

Gleich neben den Königs, die sich geduldig von Freunden und Verwandten ablichten lassen, stehen Pia und Holger Behtendorf. Die beiden haben sich schon eine halbe Stunde früher das Ja-Wort gegeben und vor allen Dingen den Tag ihrer Hochzeit bis ins Detail geplant. Vor einem halben Jahr war das Paar schon einmal hier. „Morgens um halb sieben“, erinnert sich die Braut, die unbedingt am 7.7. heiraten wollte. „Schließlich ist das auch mein Geburtstag“, lacht Ehemann Holger, der so wohl nie den Hochzeitstag vergessen wird. Damals, im Januar, waren die Behtendorfs noch nicht einmal die Ersten, die den besonderen Tag fest buchen wollten. „Solche Zeitpunkte sind sehr beliebt“, weiß Standesbeamtin Lindner, die für die eigene Trauung einen eher unspektakulären Termin wählte.

Und das hätten auch Melanie sowie Christoph König getan, die allein aus Zufall am gleichen Tag das Aufgebot bestellten wie die Behtendorfs. Am Ende machte der 7.7. als Heiratsdatum aber doch Sinn. „Schließlich haben wir uns auf den Tag genau vor sechs Jahren verlobt“, erzählt die Braut, die sich jetzt sputen muss, weil für 17 Uhr die kirchliche Trauung ansteht.

Da haben Svenja und Benjamin Strang etwas mehr Zeit. „Wir heiraten im September kirchlich“, berichtet Svenja. Zu ihren und ihres frisch Anvertrauten Ehren sind weiße Tauben in den Himmel aufgestiegen. Die fehlen wiederum bei Mareike und Kai Gillandt. Dafür fällt das junge Paar, für das „die Zahl 7 etwas Magisches hat“, sonst aber aus dem Rahmen. Sie und ihre Gäste sind in mittelalterlichen Kostümen erschienen. Für Mareike ist es die zweite Ehe. „Eine Jugendsünde“ nennt sie die erste Hochzeit heute.

(RP)
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