Solingen Altes Feuerwehrhaus wird niedergelegt
Solingen · Der Abriss des alten Domizils der Löschgruppe 7 der Freiwilligen Feuerwehr Wald läuft. Die Stadt will auf dem Areal baureife Grundstücke verkaufen. Auf dem benachbarten Gelände der Berufswehr entsteht ein neues Gerätehaus.
Tausende Liter Wasser schießen aus einer umfunktionierten Löschspritze auf die niedergelegten Wände des alten Feuerwehr-Gerätehauses an der Raffaelstraße. Symbolkräftiger ließe sich der letzte Akt des einstigen Domizils der Löschgruppe 7 der Freiwilligen Feuerwehr Wald wohl kaum einläuten — wenngleich diesmal allerdings das Wasser dazu dient, den Staub der Abbrucharbeiten zu binden. Nun hat der Abriss des städtischen Gebäude-Riegels begonnen.
Für Feuerwehrchef Frank-Michael Fischer ist dies auch ein Stück Feuerwehrhistorie. Denn der Komplex ist vor über 100 Jahren als Feuerwehr-Siedlung entstanden — mit einer Fahrzeughalle samt angebauten Wohnungen. Bevorzugt vermietet wurden diese einst an die Familien der Männer der Löschgruppe, um ihnen im Einsatzfall kurze Wege zu ermöglichen.
Jetzt aber leistet der 70 Tonnen schwere Bagger mit dem 28 Meter langen Greifarm ganze Arbeit, so dass gestern bereits ein Teil des Gebäudes und sogar der alte Schlauchturm fallen sollten. Zuerst werden die Mauern zur Walder Südumgehung hin eingerissen, sagt Baggerfahrer Andreas Keller. Jene an der Raffaelstraße kommen erst später an die Reihe, um Anwohnern möglichst lange Schutz vor Staub und Lärm zu bieten. Rund zehn Tage wird es dauern, bis der sichtbare Teil niedergelegt ist. Wie heutzutage üblich werden die Materialien sortiert; die anfallenden Steine werden kleingeschreddert und als Füllmaterial zu einer neuen Baustelle transportiert. Rund vier Wochen werden die Arbeiten insgesamt dauern, teilt die Stadt mit. Der Gehweg vor dem Gelände bleibt während dieser Zeit gesperrt. Die Stadt will auf dem Areal Raffael-/Ecke Ernst-Barlach-Straße baureife Grundstücke für neue Wohnhäuser verkaufen. Im Gegenzug erhält die Löschgruppe 7 mit ihren 27 aktiven Mitgliedern sowie 20 Jugendlichen auf dem benachbarten Gelände der Feuer- und Rettungswache III am Frankfurter Damm ein neues Gerätehaus. Zeitplan ist, dieses bis Juni nächsten Jahres fertigzustellen.
So lange ist die Löschgruppe mit ihren Fahrzeugen provisorisch nebenan bei der Berufsfeuerwehr untergebracht; und die Jugendlichen nutzen während der Übergangszeit Räume in der Grundschule Wittkuller Straße. "Das läuft bestens", sagen Feuerwehrchef Fischer sowie Dietmar Schuchert, Lösch-Einheitsführer der Freiwilligen Wehr in Wald, mit Blick auf die Zwischenlösung bei der Feuer- und Rettungswache III. Dass die Freiwillige Wehr mit dem neuen Gerätehaus in Zukunft noch etwas näher an die Berufsfeuerwehr heranrückt, bezeichnet Fischer als wichtigen Baustein im Sicherheitskonzept der Stadt. Aufgabe der Löschgruppe 7 ist unter anderem, bei Großlagen Sonderfahrzeuge zum Einsatzort zu bringen.
Übrigens: Mit Schauübungen, Fahrzeugen und Ausrüstungsgegenständen aus dem Feuerwehralltag präsentieren sich die Walder Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr am kommenden Samstag, 25. Mai, von 10 bis 13 Uhr, im Walder Rundling.
