Solingen Alter schützt vor Fitness nicht

Solingen · Wer die Stufen zum Sportforum an der Olof-Palme-Straße erklimmt, hat bereits die erste Hürde zu einem bewegteren Leben genommen. Oben angekommen, empfängt den Besucher eine Atmosphäre, die das Herz wieder ruhiger schlagen lässt. Das Fitness-Center wirkt wie eine großzügige Wohnung mit vielen Räumen und Nischen, in denen sich Fitnessgeräte verbergen. Der größte Raum ist Gruppenangeboten wie Qi Gong und Sicherheitstraining für Senioren vorbehalten. „Vor allem Frauen und unsere zahlreichen älteren Kunden mögen das.“, erklärt Claus Rogall mit einem Lächeln. „Hier kann man sich verstecken und in ruhiger und familiärer Atmosphäre trainieren.“ Er leitet das Sportforum am Grünewald zusammen mit Silvia Keull-Wegner. Zum zweiten Mal boten sie am Wochenende einen Tag der offenen Tür speziell Senioren an.

Ortrum Ohligschläger zeigte Meditativen Tanz und die ruhigen Bewegungen des Qi Gong, mit dem man bis ins hohe Alter gesund und beweglich bleiben kann. Silvia Renkel zeigte, wie man sich im Alter seine Fitness zurückerobern und außerdem noch der Osteoporose ein Schnippchen schlagen kann. „Manche meiner inzwischen langjährigen Teilnehmer konnten anfangs nur auf dem Stuhl sitzend Gymnastik machen“, erzählt sie „Und mittlerweile freuen sie sich, wo es überall nicht mehr weh tut.“

Davon kann auch Timo Bertram, einer der jüngeren Stammkunden, ein Lied singen. Der Architekt berichtet, dass er noch vor einigen Jahren durch einseitigen Belastung alle vier Wochen einen Hexenschuss hatte. Mittlerweile trainiert er unterm Dach in dem Raum mit den großen Gewichten, die sich Handballer und Zehnkämpfer gern vornehmen, wenn sie herkommen.

Ursula Schmidtke lässt es ruhiger angehen. Fünf Kilo liegen auf dem Gerät mit dem sie ihre Oberschenkel trainiert. Sie ist zwar zum ersten Geräten kennt sie aus der Kur. „Da merkst du plötzlich Muskeln, die kanntest du noch nicht“, warnt sie ihre Freundin, mit der sie für den nächsten Tag eine Wanderung plant. Und für das kommende Jahr hat die wackere Senioren im sonnengelben T-Shirt noch ganz andere Pläne: „Da wandere ich drei Wochen durchs Death Valley“, flüstert sie verschwörerisch.

(RP)
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