Solingen Als der Tod eine Talkshow besuchte

Solingen · Inspiration für das Projekt war der Beginn der Ausstellung „Erzähl’ mir was vom Tod“, die seit Oktober im Klingenmuseum zu sehen ist. Die beiden jungen Frauen, die ihr freiwilliges soziales Jahr Kultur absolvieren, Mona Otto (20) in der Jugendförderung und Andrea van de Sand (19) im Klingenmuseum, beschlossen, Jugendliche für ein Filmprojekt zum Thema Tod zu gewinnen. Sie schrieben Schulen an und riefen in der Presse alle Interessierten auf, sich anzumelden.

Fünf Gruppen mit Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren haben sich inzwischen ausführlich mit dem Thema Tod beschäftigt. Dabei eine 9. und eine 11. Jahrgangsstufe Philosophie des Gymnasiums Vogelsang und der Gesamtschule Solingen, eine Gruppe von drei Jugendlichen, die privat an dem Projekt teilnahmen sowie eine Musikgruppe, die ein Video zu ihrem selbst geschriebenen Song drehen möchte und eine Theatergruppe, die das Thema über ein Rollenspiel erarbeitet hat.

Vom Tod einer Fliege

Als Anstoß für das Projekt drehten Mona Otto und Andrea van de Sand einen Film, in dem sie unter anderem Leute über deren Auffassung vom Tod interviewten, den Tod einer Fliege nachvollzogen und sich bei einem Bestatter informierten. Zur Einstimmung wurde die Ausstellung im Klingenmuseum besucht, wo die Filme der Jugendlichen zur Finissage zu sehen sein werden. Bei den Gruppen stand dann das Sammeln von Ideen an, die beste Geschichte wurde ausgesucht, die Schüler begannen, das Drehbuch zu schreiben und die ersten Szenen wurden gedreht.

Die 18 Jugendlichen der 9. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Vogelsang zeigen in ihrem Film eine Talkshow, in der sie die unterschiedlichsten Gäste sowie den personifizierten Tod zu Wort kommen lassen. Von kleinen Pannen, wie dem Versagen des Mofas, als sie eine Unfallszene drehen wollten, ließen sich die jungen Leute nicht abschrecken. Das Thema faszinierte sie so sehr, dass sie ein Buch zusammenstellen möchten mit dem Motto „Was würde ich tun, wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte“. „Es hat allen viel Spaß gemacht“, sagt Mona Otto. Auch ihre drei Freunde setzten ihre Vorstellungen vom Tod filmisch um. So zeigten sie die Geschichte von Menschen, die nach dem Tod erleben, was sie im Leben geglaubt haben.

„Ziel war, dass die Jugendlichen sich mit dem Thema Tod auseinandersetzen“, betont Mona Otto. Schließlich sei dies ein Thema, mit dem man sich in diesem Alter eigentlich nicht beschäftigt. „Die Ergebnisse können sich sehen lassen“, erklärt sie. Gezeigt werden alle Ergebnisse des Projekts zum Abschluss der Ausstellung „Erzähl’ mir was vom Tod“ im Klingenmuseum am Sonntag, 6. April, 15 Uhr.

(RP)
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