After Work in Solingen Nach der Arbeit noch aufs Citydeck

Solingen · Die Ohligser Jongens haben immer mittwochs zum „After Work“ mit Livemusik eingeladen. Das Angebot endet nun - wird aber möglicherweise wiederholt.

DJane Nicole Bolley sorgte für entspannte Klänge an der Lennestraße. Den Besuchern gefiel der Abend.

DJane Nicole Bolley sorgte für entspannte Klänge an der Lennestraße. Den Besuchern gefiel der Abend.

Foto: Ansgar Sperk

Schnell hatte sich herumgesprochen, dass es zuletzt immer mittwochabends in Hörweite vom Ohligser Markt ansprechende Livemusik umsonst und draußen gibt. Zum Ausklang des meteorologischen Sommers und mit der eingängigen Melodie von Sades Hit „Smooth Operator“ sowie den Worten: „Dann lasst uns mal einen schönen Abend machen“, eröffnete Saxofonist Klaas Voigt gemeinsam mit Sängerin und DJane Nicole Bolley den Freiluft-After-Work am Citydeck an der Lennestraße.

Mit dem Ziel, den ansprechenden Verweilort langfristig zu installieren, gab es auf Initiative und Einladung des umtriebigen Heimatvereins der Ohligser Jongens, nun zum inzwischen vierten Mal ein Citydeckkonzert am unteren Ende der Düsseldorfer Straße. Diesmal war die Belegschaft der Autovermietung Starcar zu Gast. Die Idee dahinter: örtlichen Unternehmen ein attraktives Angebot zu machen, ihren After-Work mal open-air und mittendrin auszurichten. Die Musik dazu gibt es nebenbei frei Haus für alle und manch einer hatte sich aus gegebenem Anlass in der umgebenen Außengastronomie niedergelassen.

„Wir hatten heute Jahreshauptversammlung und blicken trotz der allgemeinen Umstände auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Es war sogar eins der Besten in unserer Firmengeschichte, vor allem auch dank unserer Mitarbeiter. Deshalb geben wir der Belegschaft und uns hier und heute mal einen aus“, so ein gut aufgelegter Jens E. Hilgerloh, Vorstandsvorsitzender der Starcar Europa Service Group AG. „Wir haben das Angebot von Jörg Wacker gerne angenommen und empfehlen es weiter. Mir gefallen Location und die Sängerin gut, die Musik ist super und Essen und Trinken sind top.“

„Das ist wieder eine tolle Idee für alle Gastronomen hier vor Ort. Es belebt das Viertel und geht je nach Kundenwunsch reihum“, berichtete Esszimmerchef Gerd König aus der Küche heraus. Diesmal waren er und sein Team für das Catering gebucht. Der Tresen war vis-à-vis vor dem Blumenladen Stoffels aufgebaut, so mussten die Snacks und Häppchen nur einmal quer über die Straße gebracht werden.

„Ich habe lange in Gräfrath gewohnt, weil ich die dortige Gastronomie mag, aber leider mangelt es dort an Einkaufsmöglichkeiten, – später in Widdert, der landschaftlich schönen Umgebung wegen. Nun wohne ich seit eineinhalb Jahren wieder in Ohligs, denn hier stimmt einfach die Work-Life-Balance“, erzählte Achim Mens. Er verweilte auf dem allabendlichen Rundgang durch sein Quartier mit Freundin Martina Hanke sowie den zwei englischen Bulldoggen Eddi und Paul, um die angenehme Atmosphäre zu genießen und der unterhaltsamen Live-Performance zu lauschen.

Den musikalischen Auftakt der Reihe machte vor vier Wochen das Trio „Jephly“ für die Ohligser Jongens selbst, gefolgt von „DJ Eike Sax“ sieben Tage später. „Dem lässigen Anlass entsprechend spielen wir drei sommerliche Sets unterschiedlicher Stile und Klangfarben. Aus Rücksicht auf die Nachbarn sind 70 Dezibel das Limit und um 21.30 Uhr machen wir Feierabend“, betonte der so bekannte wie beliebte lokale Profimusiker Klaas Voigt. In Absprache mit Jongens-Präsident Jörg Wacker verantwortet er das musikalische Programm und berichtete weiter, dass in der vergangenen Woche eine Anwohnerin den Gitarristen Henning Leise auf dem Weg zur Bühne ansprach und fragte: „Gibt‘s denn heute wieder schöne Musik?“ Zunächst sind insgesamt fünf Termine dieser Art geplant gewesen. Doch spricht vieles dafür, dass die Reihe fortgesetzt werden könnte.

Das kleine urbane Idyll am Citydeck Lennestraße wollte dann auch der ein oder andere Straßenverkehrsordnungsunkundige doch nicht stören und bemühte sich redlich, zwischen fröhlich fleißigen After-Workern, DJ-Pult und den weiteren Freunden gepflegter Livemusik schnell und leise hindurchzusteuern.

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