Seit acht Jahren besitzt Lars Langemeier sein Fotostudio an der Friedrich-Ebert-Straße. "Vom ersten Tag an wurde die Fassade des Hauses als Hundetoilette missbraucht", ärgert sich der Fotograf im Gespräch mit unserer Zeitung.

Er hatte ein Schild angebracht, um Hundebesitzer darauf hinzuweisen, die Bürgersteigfläche nicht für das Geschäft ihrer Tiere anzusehen.

Doch das Hinweisschild ist verschwunden. "Neulich wurde ein Hundebesitzer von unserer Überwachungskamera beobachtet, wie er seelenruhig ein Schild von der Studiofassade schraubte, einsteckte und einfach ging."

Mitteilungen an das Ordnungsamt seien fruchtlos verlaufen, erklärt Langemeier: "Solange die Hunde nur pinkeln, könne man nichts machen. Bei größeren Geschäften solle ich doch bitte Anzeige erstatten, aber gegen wen?"

Er selbst hat absolut nichts gegen Hunde; im Gegenteil: Im eigenen Familienkreis tummeln sich sogar sechs der treuen Hausgenossen. Ihm geht es vielmehr um den verantwortungsvollen Umgang mit einem Haustier und eine entsprechende Rücksichtnahme auf andere.

"Leider bewirken einige wenige Hundehalter, die sich nicht richtig verhalten, dass alle Tierfreunde in Misskredit gezogen werden." Falls er diese dann anspricht, hört er als Antwort mitunter Sätze wie: "Ich zahle schließlich Hundesteuer" und "Wo sollen die Hunde denn sonst hin?"

Der Fotograf wünscht sich, dass alle Halter der Vierbeiner stets eine Hundetüte für das Geschäft ihrer Tiere benutzen. Aber leider passiert das nicht immer. "Wenn ich mit den Hunden aus der Familie unterwegs bin, benehme ich mich so, wie ich es von anderen erwarten würde. Und dazu gehört die Benutzung einer Hundetüte." Auch der benachbarte Kiosk führt nach seiner Beobachtung indirekt dazu, dass das Problem der Verschmutzung verstärkt wird. Gut fände es der Besitzer des Walder Fotostudios, ihm das entwendete Schild zurückzubringen. "Verunreinigungen durch Hunde sind eine Sache, aber hier geht es um Diebstahl", sagt er.

Till Dörken