Solingen Abschlusskonzert als Höhepunkt des Jazz-Workshops

Solingen · Gleich zwei beliebte Jazzclubs existierten in den 1960er Jahren in Solingen, Weltstars gastierten dort und die Klingenstadt galt damals als Zentrum der Jazzszene.

"Dort müssen wir wieder hinkommen, der Jazz ist inzwischen in Solingen so lebendig wie früher, und dazu hat auch der Jazz-Workshop beigetragen", sagte Thomas Sieger. Der Posaunist unterrichtet an der Städtischen Musikschule und leitet auch die Jugend-Bigband der Schule an der Flurstraße. Dort ging am Sonntagabend der 28. Workshop für Anfänger und Fortgeschrittene der Jazz-, Rock- und Popmusik zu Ende.

"Es hat alles gut geklappt, wir sind sehr zufrieden", sagte Dr. Vera Thiel vom veranstaltenden Kulturmanagement der Stadt. Etwa 40 Teilnehmer wurden an vier Tagen von 13 Dozenten in Theorie und Praxis unterrichtet, die Krönung war für alle Teilnehmer auch diesmal das Abschlusskonzert. Das Publikumsinteresse war groß, der Saal der Musikschule war fast zu klein, um alle Liebhaber der populären Musik aufnehmen zu können.

Die Dozenten hatten vielseitige Ensembles zusammengestellt, es gab einige Überraschungen. Kam Cole Porters Song "Night and Day", gespielt von einem Bläserensemble, noch ein wenig behäbig daher, verblüffte gleich darauf ein a-capella singendes Quartett mit der harmonischen, fein abgestimmten Wiedergabe des Beatles-Songs "In my life". Auch Dozent Tim Hepburn war begeistert, "mir hat es großen Spaß gemacht, ich hoffe, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein", sagte der Posaunist, der sein Studium in Australien begann und seit sieben Jahren in Köln lebt.

Der Musikliebhaber genießt und macht sich keine Gedanken. Aber was es bedeutet, ein Ensemble von zwölf Musikerinnen und Musikern in kurzer Zeit zu einem homogen Ganzen zu formen, war bei den Auftritten der Combos zu erleben. Natürlich darf es auch mal einen Misston geben, das nahm aber nichts von dem Erlebnis, musizierende Menschen zu beobachten, die mit ganzem Herzen bei der Sache waren und ihr Bestes gaben. Eine besondere Auszeichnung für jeden Musiker war zum Abschluss die Teilnahme an der Bigband, danach war ein vielfältiges "Macht es gut, auf Wiedersehen" zu hören, denn zur 29. Auflage des Jazz-Workshops im nächsten Jahr werden sich bestimmt viele Akteure wieder in der Musikschule treffen und sich austauschen.

"Der Jazz lebt in Solingen" hatte der Organisator Thomas Sieger gesagt, das Konzert war der beste Beweis dafür.

(wgu)
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