Solingen Abiturienten im Konfetti-Regen

Solingen · Endlich war es so weit: Auf dem Neumarkt/Graf-Wilhelm-Platz versammelten sich am Freitag circa 700 Abiturienten, um gemeinsam ihren letzten Schultag zu feiern. Während sie in dieser Woche zu Mottos wie "Rentner" oder "Helden der Kindheit" zur Schule kamen, trugen sie jetzt T-Shirts oder Pullis, die ihr Abimotto zierte. Das Treffen verlief bis auf kleinere Zwischenfälle friedlich.

Ab 12 Uhr trafen die Schüler ein. "Es gibt keinen Plan, wir wollen einfach nur den Tag genießen", beschreiben einige Abiturientinnen des Gymnasiums Vogelsang den Tagesablauf. Die Stimmung war fröhlich und gelöst, in "Humba"-Sprechchöre machten die Dreizehner ihrer Freude Luft. Viele schossen Fotos, die an diesen besonderen Moment erinnern sollen.

"Dem letzten Schultag begegne ich mit gemischten Gefühlen. Natürlich freue ich mich, aber ich werde meine Mitschüler und auch ein paar Lehrer vermissen", sagt Juli Müller vom Gymnasium Schwertstraße. Um 15 Uhr lichtete sich der Platz, immer mehr Schüler griffen nun zu Schaufel und Besen. Damit die Abschiedsfeier nicht aus dem Ruder lief, zogen alle gemeinsam an einem Strang. Das Ordnungsamt hatte vorab die Gymnasien und Gesamtschulen besucht, um sie über die Grenzen ihrer Feierei zu informieren: Kein hochprozentiger Alkohol und keine zu laute Musik. Außerdem meldeten sich von jeder Schule Freiwillige für das Aufräumen nach der Party. Dieses erleichterten Schaufeln, Besen und Mülltonnen der Entsorgungsbetriebe Solingen, die auf dem Neumarkt bereitstanden. Oliver Nowacki vom Ordnungsdienst sagte: "Die Abiturienten haben sich an unsere Vorgaben gehalten, es verlief alles einwandfrei." Als von mehreren Seiten gleichzeitig Musik ertönte, musste er kurz einschreiten, schnell war der Vorfall aber geklärt. "Solange ein bisschen Musik im Hintergrund läuft, stört das ja niemanden", erklärt er. "Ich will den Abiturienten auch ihren Spaß gönnen".

Gegen 14 Uhr qualmten außerdem zwei Rauchböller, die umgehend beschlagnahmt wurden. Ansonsten hatten die vier Ordnungshüter um Nowacki wenig zu tun. Gemeinsam mit Polizist Maik Brückmann führten sie auf dem Neumarkt Aufsicht. "Es blieb alles friedlich", bestätigte auch der Bezirksbeamte.

Die Menschentraube unweit der Hofgarten-Baustelle blieb nicht unbemerkt. "Ich finde das schön, und es stört mich überhaupt nicht", sagte Fatima Özkan, die am Graf-Wilhelm-Platz auf ihren Bus wartete.

(RP/ac)
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