Ohligser Heide Abgemagerte Schafe sorgen für Aufregung

Solingen · Eine Gruppe offenkundig unterernährter Schafe hat in den vergangenen Tagen Tierschützer in der Ohligser Heide auf den Plan gerufen.

Nachdem Spaziergänger am Montag in einer Herde von 200 Heidschnucken etliche stark abgemagerte Tiere entdeckt hatten, wurden das Bergische Veterinäramt sowie die Tierschutzorganisation „Dogman“ verständigt.

Inzwischen konnte aber zumindest teilweise Entwarnung gegeben werden. Den Tieren geht es wieder besser. Die unterernährten Heidschnucken stehen zurzeit in einem Stall, wo sie aufgepäppelt werden. Das bestätigte eine Mitarbeiterin von „Dogman“ auf Anfrage, nachdem die Tierschutzorganisation seit Wochenanfang gleich mehrmals, zuletzt am Mittwoch, die Herde kontrolliert hatte. Und auch vom Veterinäramt kam die gute Nachricht, dass mit den Tieren alles in Ordnung sei.

Nach aktuellem Stand könnten die Heidschnucken Opfer von frei laufenden Hunden geworden sein. So berichtete der Schäfer der Herde gegenüber „Dogman“, die Tiere seien vergangene Woche von Hunden aufgescheucht worden und hätten daraufhin Reißaus genommen. Danach seien die Schafe einige Tage durch die Wälder der Heide geirrt, wo sie nicht genug Futter gefunden hätten.

Tatsächlich befanden sich die Schnucken, als sie zur Herde zurückgekehrt waren und von den Spaziergängerinnen entdeckt wurden, in einem erbarmungswürdigen Zustand. Die Tiere waren stark abgemagert, was nach Ansicht des Veterinäramtes aber nicht gleichbedeutend ist mit einer Lebensgefahr für die Vierbeiner. So teilte das Amt nach einer Kontrolle am Dienstag mit, der größte Teil der Herde habe einen „normalen Ernährungszustand aufgewiesen“. Nur vereinzelte Tiere seien „dünn“ erschienen, ohne dass ein kritischer Zustand vorgelegen habe.

Eine Einschätzung, die der „Tierhilfeverein Dogman“ allerdings, zumindest am Dienstag, nicht teilte. Es sei unverständlich, dass das Amt erst am Tag nach der Meldung in der Heide kontrolliert habe. Und zudem sei die Konstitution der Schafe keineswegs beanstandungsfrei gewesen, hieß es.

Die Herden in der Heide werden regelmäßig überwacht. So wurde die betroffene Gruppe noch vergangene Woche von einem Tierarzt untersucht, ohne dass es laut Amt Beanstandungen gab. Gleichzeitig ist die Wanderschafhaltung durchaus anspruchsvoll. Die Schäfer, die Verträge für ihre Tätigkeit haben, müssen penibel darauf achten, dass die Tiere stets genug Flüssigkeit bekommen, auf die sie als Wiederkäuer angewiesen sind.

Das Hauptproblem sind aber wildernde Hunde. So wurde erst vor wenigen Tagen in der besagten Herde ein Schaf so schwer verletzt, dass ihm nicht mehr zu helfen war. Aus diesem Grund appellierte Dr. Jan Bommers von der Biologischen Station Mittlere Wupper nun noch einmal an Hundehalter, ihre Vierbeiner in der Heide immer an der Leine zu lassen.

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