Solingen Abgelehnte Gesamtschüler wurden neu verteilt

Solingen · Die zweite Anmelderunde an den Schulen lief am Mittwoch an Realschulen, Gymnasien und der Sekundarschule.

Mit der roten Zeugnismappe der Grundschule in den Händen begleiteten auch am Mittwoch wieder Eltern ihr Kind zur Anmeldung für die neuen fünften Klassen. Allerdings weniger an den Gymnasien. "Der zweite Anmeldetermin wird bei uns eigentlich nicht nachgefragt. Wir brauchen ihn nicht", sagt Klaus Blasberg, Leiter des Gymnasiums Schwertstraße. 148 Kinder sind bereits beim ersten Termin vor drei Wochen an dem Innenstadt-Gymnasium angemeldet worden. Blasberg freut sich über den Zuspruch. "Wir werden fünf Eingangsklassen bilden."

Insgesamt 1468 Grundschul-Kinder wechseln im Sommer in die Klassen 5. Nahezu alle sind an den beiden aufeinanderfolgenden Tagen Anfang Februar schon an einer der weiterführenden Schulen angemeldet worden.

Der dritte Anmeldetag gestern, der nur an den vier Gymnasien, drei Realschulen und der Sekundarschule (also nicht mehr an den vier Gesamtschulen) bestand, richtete sich denn auch speziell an Kinder, die an den Gesamtschulen aus Platzgründen abgelehnt wurden. Das dürften rund 100 Schüler sein; und die bei Eltern besonders beliebten Gesamtschulen Wald und Solingen haben wohl wieder die meisten Ablehnungen ausgesprochen. Doch Kinder mit einer Gymnasial-Empfehlung auf dem Zeugnis betrifft die Gesamtschul-Ablehnung offensichtlich nicht. Wer den gestrigen Anmeldetag erlebte, gewann zudem den Eindruck, dass es sich bei den Gesamtschul-Ablehnungen meist um Kinder mit Migrationshintergrund handelte, vornehmlich Jungen.

Die Enttäuschung, keinen Platz in der Wunschschule fürs Kind bekommen zu haben, war den Eltern beim gestrigen Anmeldetermin jedenfalls deutlich anzumerken. Für Mütter und Väter ist es gewiss nicht leicht, es nun noch einmal an einer Realschule beziehungsweise der Sekundarschule zu versuchen und erneut den Anmeldebogen ausfüllen zu müssen.

Stephan Mertens leitet das Gymnasium Vogelsang. Er würde sich eine Veränderung des Anmeldeverfahrens wünschen, um Eltern und Kindern diesen Frust zu nehmen. Statt des zweiten Termins sollten nach der ersten Anmelderunde Lenkungsgespräche zwischen den Schulen stattfinden. Daraufhin sollten die Schulen all jene Eltern, die es betrifft, gezielt ansprechen und beraten - und ihnen aufzeigen, welche Schulen noch Platz hätten.

Für diesen Weg plädiert auch Marko Voigt, Leiter des Humboldtgymnasiums. Vor Jahren sei das bereits so gehandhabt worden, und es sei gut gelaufen, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Angesichts von 143 angemeldeten Kindern beim ersten Termin bildet auch das Ohligser Gymnasium im neuen Schuljahr fünf Eingangsklassen.

"Die Realschule hat Bestand in Solingen und wird von Eltern angenommen", erklärt Ekkehard Steckmann mit Blick auf die Anmeldezahlen. Der Rektor der Albert-Schweitzer-Realschule ist auf Anfrage zufrieden mit dem Zuspruch an der Kornstraße in Wald. "Wir liegen im grünen Bereich." Dies trifft auch auf die Theodor-Heuss-Realschule zu: "Die Anmeldungen orientieren sich an den Zahlen der vergangenen Jahre", erklärt Schulleiter Joachim Blümer.

Eltern haben die Sekundarschule Solingen bewusst für ihr Kind gewählt: Dies hat Rektorin Alexandra Ohler bei den Anmeldungen beobachtet.

(tws)
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