Verkehrspolitik A 3: Stadt beharrt auf Standstreifen-Lösung

Solingen / Langenfeld · Oberbürgermeister Tim Kurzbach und sein Langenfelder Kollege sehen den Ausbau der A 3 weiter kritisch. Sie befürchten negative Folgen für die Umwelt.

 Die Autobahn in Höhe der Raststätte Ohligser Heide.

Die Autobahn in Höhe der Raststätte Ohligser Heide.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Die Erweiterung der A 3 auf acht Spuren sorgt nach wie vor für Diskussionen. Nachdem unsere Redaktion gemeldet hatte, der Landesbetrieb Straßen. NRW beurteile eine Nutzung der Standstreifen nur als temporäre Lösung, haben jetzt Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) sowie sein Langenfelder Kollege, Bürgermeister Frank Schneider (CDU), das Wort ergriffen und dagegengehalten.

In einer am Mittwochabend verbreiteten Erklärung sprachen sich die Verwaltungschefs dafür aus, die Standstreifen-Option auch in Zukunft zu verfolgen. Man sehe das Vorhaben, die Autobahn von Opladen nach Hilden zu verbreitern, weiter sehr kritisch, weil es massive Eingriffe in den Natur- und Landschaftsschutz sowie in Wohnbereiche erfordere, hieß es nach einem Treffen der zwei Rathaus-Vorstände in Langenfeld.

Im Gegensatz zu Straßen.NRW halten die zwei Städte, die sich nach eigenen Angaben der Unterstützung aus Leichlingen und Hilden gewiss sind, die Standstreifen-Nutzung, kombiniert mit moderner Technik, sehr wohl für realistisch. Zwar begrüße man die Ankündigung des Landesbetriebs, im Herbst auf eine Info-Tour durch die Region zu gehen, sagten Kurzbach und Schneider. Gleichzeitig sei es aber nicht sinnvoll, die Standspur-Option „schon weit im Voraus zu verwerfen“. Darum werde man „bei diesem Thema am Ball bleiben und nicht locker lassen“.

Darüber hinaus forderten die Verwaltungschefs NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) auf, „endlich“ ein Mobilitätskonzept zu präsentieren, und brachten erneut ein drittes Gleis von Solingen nach Köln sowie einen Haltepunkt in Landwehr ins Spiel. Ziel sei eine bessere S-Bahn-Anbindung der Region.

Es sei notwendig, ein breites Bündnis zu schmieden, um so mit Fördermitteln Projekte anzustoßen. Als Beispiel für gelungene Kooperation dient die Radverbindung Solingen-Langenfeld, die im September eröffnet werden soll. Das Vorhaben wird mit 2,7 Millionen Euro gefördert.

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