Hilden/Leverkusen A 3-Protest: Leverkusen soll mit ins Boot

Hilden/Leverkusen  · Bürgermeister von Hilden und Langenfeld wollen Kräfte gegen den Ausbau auf acht Spuren bündeln.

 Die A 3 soll zwischen Kreuz Hilden und Leverkusen auf acht Spuren ausgebaut werden. Das Vorhaben bringt eine Menge Konflikte mit sich.

Die A 3 soll zwischen Kreuz Hilden und Leverkusen auf acht Spuren ausgebaut werden. Das Vorhaben bringt eine Menge Konflikte mit sich.

Foto: Matzerath

Im Streit um den achtspurigen Ausbau der Autobahn 3 zwischen Leverkusen und dem Kreuz Hilden wollen die betroffenen Städte offenbar jede Unterstützung heranholen, die sie bekommen können. In diesem Zusammenhang kommt vor allem der Stadt Leverkusen eine besondere Bedeutung zu.

Leverkusen hat sich bislang aus dem Protest gegen den achtspurigen Ausbau der A 3 herausgehalten, obwohl es selbst auch betroffen ist. In einem Schreiben an den Landesbetrieb Straßen.NRW hatten Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach, Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider als Initiator sowie dessen Amtskollegen Frank Steffes (Leichlingen) und Birgit Alkenings (Hilden) bereits im Dezember 2018 gefordert, Eingriffe in die Natur zu minimieren. Außerdem müssten die Planer „frühzeitig und transparent die geprüften Lösungsalternativen zum achtspurigen Ausbau darlegen“.

Nicht mitgemacht hatte indes Leverkusens OB Uwe Richrath. Seine Stadt ist zwar genauso betroffen, Richrath hatte die Teilnahme jedoch abgesagt. Der Grund: „Wir wollen so viele Teile der Autobahn wie möglich auf unserem Gebiet in einen Tunnel verlegt bekommen. Da wäre ein Eintritt für einen wie auch immer gearteten oberirdischen Verlauf nur kontraproduktiv.“

Doch jetzt soll Leverkusen mit ins Boot der Protest-Kommunen steigen. „Je mehr Mitstreiter dabei sind, umso besser“, betonte zuletzt Initiator Frank Schneider. Der Langenfelder kündigte an: „Bei den nächsten Schritten werde ich versuchen, Leverkusen mit einzubinden.“

Auch Hildens Bürgermeisterin Birgit Alkenings wirbt für eine breite Beteiligung. „Die Interessen der Städte hinsichtlich des A3-Ausbaus unterscheiden sich nur in Details“, sagte sie. „Aber wir haben alle dasselbe Ziel: die beste und vor allem leiseste und am wenigsten belastende Lösung für die Bürger. Dafür möchte ich mit möglichst vielen Verbündeten kämpfen.“

Ein Standpunkt, den die Verantwortlichen im Solinger Rathaus teilen. „Wenn es Bemühungen der Langenfelder Verwaltungsspitze gibt, auch Leverkusen in die Gespräche einzubinden, unterstützen wir dies ausdrücklich“, sagte Solingens Stadtdirektor Hartmut Hoferichter am Donnerstag auf Anfrage. Denn je umfangreicher der Kreis der Beteiligten werde, desto größer würden auch die „Aussichten auf ein umweltschonendes Vorgehen“, so Hoferichter.

Dies ist nach wie vor das Ziel der Stadt Solingen. Für eine Verbreiterung der A 3 sollte „möglichst der Standstreifen genutzt werden, um die Engriffe in die Umwelt so gering wie möglich zu halten“, betonte der Stadtdirektor.

Die Kreisgruppe Mettmann des Bundes für Umwelt und Naturschutz wiederum bezeichnet den Ausbau auf acht Spuren als überflüssig. Sie protestiert gegen Bodenversiegelungen und Eingriffe in Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiete. „Drei reicht!“ nennt sich eine Bürgerinitiative, die in Hilden gegründet worden ist.

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