Solingen 924 Bürger haben die Biotonne beantragt

Solingen · Ab Januar werden die neuen braunen Tonnen Stadtteil für Stadtteil ausgeliefert. Sie sind kostenlos und werden ab April alle 14 Tage geleert.

 Die Biotonne, die Karin Bister und Martin Wegner (r.) von den Technischen Betrieben sowie Betriebsausschuss-Vorsitzender Carsten Voigt im Entsorgungszentrum Bärenloch vorstellten, wird zunächst auf freiwilliger Basis eingeführt.

Die Biotonne, die Karin Bister und Martin Wegner (r.) von den Technischen Betrieben sowie Betriebsausschuss-Vorsitzender Carsten Voigt im Entsorgungszentrum Bärenloch vorstellten, wird zunächst auf freiwilliger Basis eingeführt.

Foto: Köhlen

Am 6. Januar werden die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe noch einmal zusammenkommen, um letzte Einzelheiten für die Auslieferung der neuen Biotonnen zu besprechen, die zum Jahresbeginn auch in Solingen eingeführt werden - zunächst kostenlos. Zum Jahresende hatten 924 Solinger Haushalte die Auslieferung der Biotonne beantragt, sagt Stadtsprecherin Sabine Rische auf Nachfrage. Damit kann nun neben Restmüll, Papier und Plastik auch Bioabfall getrennt gesammelt und entsorgt werden. Hintergrund der Einführung ist das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz, das die Verpflichtung enthält, spätestens ab dem 1. Januar 2015 Bioabfälle getrennt vom sonstigen Hausmüll zu sammeln.

Um Erkenntnisse zu sammeln zu Mengenaufkommen, Logistik und Verwertung der Bioabfälle hat der Rat der Stadt im April 2014 eine zweijährige Einführungsphase beschlossen, in der die Entsorgung des Biomülls kostenfrei sein wird. Danach soll über das endgültige Entsorgungssystem und die Höhe der Gebühren, die künftig anfallen, entschieden werden. Vermutlich noch im Januar bekommen Haushalte, die die graue Tonne mit dem braunen Deckel beantragt haben, die neuen Müllbehälter geliefert. Geleert werden sie zum ersten Mal aber erst im April mit Beginn der Vegetationsphase, wie Sabine Rische erklärt.

Auch wer einen Garten mit Komposthaufen hat, kann die Biotonne als sinnvolle Ergänzung nutzen, zum Beispiel für Lebensmittel mit Schimmel oder kranke Pflanzen, die nicht auf den Kompost gehören. In die Biotonne gehören zum Beispiel feste Speisereste wie Fisch, Fleisch und Knochen, Gemüse und Obstabfälle, auch solche von Zitrusfrüchten, Eierschalen, Kaffee- und Teefilter mit Inhalt oder auch kaltes Frittierfett. Gartenabfälle und Unkraut, verwelkte Blumen oder Topfpflanzen mit Erde nimmt die Biotonne auf. Dennoch bleibt der Service des Bioabfall- und Grünschnittcontainers wie gewohnt erhalten. Plastik, Zigarettenkippen und Windeln gehören in den Restmüll und dürfen auf keinen Fall in die Tonne mit dem braunen Deckel.

Ein Modellversuch mit Biotonne hatte 2001 in den Siedlungen Weegerhof und Bökerhof des Spar- und Bauvereins sowie in Widdert, Höhscheid und Katternberg nicht den erhofften Erfolg gebracht. Seinerzeit hatten sich nur knapp ein Viertel der Haushalte für eine Biotonne entschieden und der Versuch war ersatzlos beendet worden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort