Solingen 795 Läufer für Licht auf der Trasse

Solingen · Am Anfang, daran erinnert sich Kim Armbrüster noch gut, war die Skepsis groß. "Viele haben gezweifelt, ob ich es schaffe, mit dem Miss-Zöpfchen-Lauf auch nur eine Lampe für die Korkenziehertrasse zu finanzieren", erzählt die 20-Jährige.

Das war vor drei Jahren, im Sommer 2007 – und mittlerweile dürften auch die größten Kritiker überzeugt sein: Insgesamt 170 000 Euro sind bislang durch die von Armbrüster initiierten Aktionen unter dem Motto "Licht für die Trasse" zusammengekommen, vom Südpark bis zur Focher Straße konnte die Trasse mit Lampen ausgestattet werden. 795 Läufer haben bei der vierten Auflage der Veranstaltung gestern teilgenommen. "Wir haben im Vorfeld mit rund 800 Teilnehmern gerechnet, was bei einer Startgebühr von zehn Euro 8000 Euro und damit drei neue Lampen bedeuten würde", berichtet Armbrüster. "Unser nächstes Ziel ist die Fuhrstraße."

Wenige Meter weiter bereiten sich indes drei Generationen einer Familie auf ihren Start vor. "Für uns ist das ein Familienevent, kein strenger Wettbewerb, bei dem wir die Sekunden zählen", erzählt Oliver Huhn. Gemeinsam mit Ehefrau Claudia, den Kindern Michelle (8) und Calvin (12) und seinen Eltern Marie-Luise und Heinz Knopp nimmt er zum zweiten Mal am Miss-Zöpfchen-Lauf teil. Mit Enkeltochter Michelle, berichtet die 68-jährige Marie-Luise Knopp, laufe sie die Fünf-Kilometer-Distanz, "der Rest der Familie läuft zehn Kilometer." Sie seien alle begeisterte Läufer, "mein Mann hat vor über 40 Jahren damit begonnen und sogar die Kleine sammelt schon ihre Urkunden und Medaillen." Regelmäßig nimmt die Familie an Staffelläufen in der Umgebung teil, "aber hier gefällt es uns besonders gut wegen dem Bühnenprogramm und den Ständen. Der Rahmen ist einfach schön." Auf der Korkenziehertrasse liefen sie regelmäßig. "Deswegen freuen wir uns um so mehr auf die Beleuchtung."

"Wir hatten 560 Voranmeldungen und 235 Nachmeldungen", sagt Karen Leiding, Geschäftsführerin des Solinger Sportbundes. "Dafür, dass wir die Veranstaltung in die Sommerferien legen mussten, sind wir sehr zufrieden." Dabei konnte der Halbmarathon aus Sicherheitsgründen in diesem Jahr erstmals nicht über die Gräfrather Wuppertaler Straße zum Ende der Korkenziehertrasse geführt werden, stattdessen liefen die Sportler die Strecke vom Südpark zur Fuhr zwei Mal. "Die Kosten für die notwendige Straßensperrung wären so hoch gewesen, dass wir vermutlich den gesamten Erlös der Veranstaltung hätten einsetzen müssen", erklärt Hartmut Lemmer, Präsident des Sportbundes.

Kim Armbrüster plant indes schon einmal weiter – und kann sich gut vorstellen, auch das neue Trassenstück zwischen Innenstadt und Müngsten mit Lampen auszustatten. "Das ist auf jeden Fall eine Überlegung wert."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort