Solingen 6000 Namen gegen Kahlschlag in Ohligs

Solingen · Über 6000 Unterschriften hatten Ohligser Händler und Vereine in den vergangenen Wochen gegen das städtische Sparpaket gesammelt. Aber als die Verantwortlichen die Listen in zwei Aktenordnern gestern Mittag Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) im Rathaus überreichten, da konnte das Stadtoberhaupt den Initiatoren nur wenig Hoffnung machen. Ob Union-Stadion, Bürgerbüro, Festhalle oder Heidebad – die Stadt, so machte der OB deutlich, hat einfach kein Geld mehr, mit dem die Ohligser Opfer zur Sanierung des Haushaltes verhindert werden könnten.

Über 6000 Unterschriften hatten Ohligser Händler und Vereine in den vergangenen Wochen gegen das städtische Sparpaket gesammelt. Aber als die Verantwortlichen die Listen in zwei Aktenordnern gestern Mittag Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) im Rathaus überreichten, da konnte das Stadtoberhaupt den Initiatoren nur wenig Hoffnung machen. Ob Union-Stadion, Bürgerbüro, Festhalle oder Heidebad — die Stadt, so machte der OB deutlich, hat einfach kein Geld mehr, mit dem die Ohligser Opfer zur Sanierung des Haushaltes verhindert werden könnten.

Wobei es vielleicht doch noch einen Weg geben könnte, den einen oder anderen Kahlschlag abzuwenden. "Ein Trägerverein könnte das Heidebad ja fortführen", schlug Feith vor, nachdem die Ratsfraktion seiner CDU schon am Wochenende einer Umwandlung des Bades in ein Naturbad das Wort gesprochen hatte.

Darüber hinaus kann sich Feith ein Trägervereins-Modell überdies in Sachen Festhalle vorstellen. Gleichwohl wurde bei dem gestrigen Treffen auch deutlich, dass man auf ein und die selbe Sache doch recht unterschiedliche Sichtweisen haben kann. "Ich akzeptiere ihre Sorge um den Stadtteil", betonte Feith in Richtung der Ohligser, stellte aber gleichzeitig klar, dass er die gesamte Stadt im Blick haben müsse: "Priorität haben die Bereiche, Bildung, Arbeit und das Ziel, 45 Millionen Euro zu sparen."

Und dafür hat Conny Strodtkötter, Vorsitzende der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft (OWG), wiederum durchaus Verständnis. "Darum machen wir auch Gegenvorschläge. Zum Beispiel könnte das Bürgerbüro durch Zusammenlegung mit Post und SWS-Fahrkartenverkauf erhalten bleiben." Allerdings machte sie in der kontrovers geführten Debatte mit dem OB ebenfalls deutlich, dass man sich in Ohligs schon Jahrzehnte benachteiligt fühlt: "Alles plattmachen hilft keinem."

Deshalb wollen die OWG, Union und Ohligser Turnverein, die in den 6000 Unterschriften einen "Auftrag der Bürger" sehen (Strodtkötter) , am 4. Juli auf dem Marktplatz eine Party mit Planschbecken und unter dem Motto "Ohligs geht baden" veranstalten. "Gut, dass Sie nicht sagen ,Ohligs geht unter'", bemerkte Norbert Feith, der einen weiteren Vorschlag der Ohligser, einen Bürgerfonds aufzulegen, der der Stadt unter die Arme greifen könnte, aber noch zurückhaltend beurteilte.

(RP)
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