30 Jahre nach dem Brandanschlag von Solingen Drei Verurteilte brechen ihr Schweigen

Update | Solingen · Nach dem Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç am 29. Mai 1993 waren gut zwei Jahre später vier junge Männer verurteilt worden. Jetzt nehmen drei von ihnen Stellung zum damaligen Urteil – und beteuern ihre Unschuld.

 An der Unteren Wernerstraße erinnert eine Gedenktafel an den Brandanschlag von 1993 in Solingen.

An der Unteren Wernerstraße erinnert eine Gedenktafel an den Brandanschlag von 1993 in Solingen.

Foto: dpa/dpa, obe lof

Drei Jahrzehnte, nachdem der Solinger Brandanschlag auf das Haus der türkischstämmigen Familie Genç mit fünf ermordeten Mädchen und Frauen sowie zahlreichen Verletzten auch international für Entsetzen gesorgt hat, haben nun drei der später Verurteilten ihr Schweigen gebrochen und sich erstmals in der Öffentlichkeit zu Wort gemeldet. So wiesen die zur Tatzeit zwischen 16 und 23 Jahre alten Männer am Donnerstag – und damit nur wenige Tage vor dem Gedenken zum 30. Jahrestag des Brandanschlages von 1993 – über den Solinger Rechtsanwalt Jochen Ohliger eine Verantwortung für die Morde zurück und beteuerten, seinerzeit zu Unrecht zu hohen Haftstrafen verurteilt worden zu sein.