Solingen 1,5 Millionen für die Galvanik

Solingen · Die Lohngalvanik Alfred Kratz GmbH in Ohligs, ein Familienunternehmen mit einer über 100-jährigen Tradition, investiert rund 1,5 Millionen Euro in die Modernisierung der Produktionsanlage. Höchste Umweltauflagen werden dadurch erfüllt.

Gut 6000 Liter fasst ein Behälter der neuen Abwasseranlage bei der Alfred Kratz GmbH an der Weyerstraße in Ohligs. Er ist einer von weiteren Behältern mit einer Leistung von insgesamt bis 20 000 Litern, um die bei der Lohngalvanik anfallenden Abwässer aufzufangen und aufzubereiten. Jeder einzelne Schritt wird dabei Computer-gesteuert überwacht.

Jetzt ist der Probebetrieb der Anlage bei dem 1885 gegründeten Familienunternehmen angelaufen. Ende des Monats soll sie gänzlich in den Produktionsprozess eingebunden werden. Rund 350 000 Euro hat allein die neue Abwasseranlage gekostet. Wie Geschäftsführer Jürgen Schulte, Betriebsleiter Patrick Gottula und Produktionsleiter Michael Jarosch berichten, ist die Investition Teil eines ambitionierten Modernisierungsprogramms, bei dem in diesem Jahr insgesamt 1,5 Millionen Euro investiert werden und bei dem der Umweltschutz mit der Abwasseraufbereitung eine entscheidende Rolle spielt. In einem ersten Ausbauschritt wurde Anfang des Jahres bereits eine vollautomatische Brünieranlage zur Schwarzfärbung von Metallen in Betrieb genommen. Ende des Jahres soll dann noch die Chrom- und Nickelanlage umgebaut und auf den neuesten Stand gebracht werden. Dazu gehört auch ein spezieller Verdunster, der beim Galvanisieren teure Rohstoffe und Energie einspart. Die neue Chrom- und Nickelanlage wird bewusst breit aufgestellt und bietet dem Unternehmen sehr viele Produktionsmöglichkeiten. "Wir erfüllen die höchsten Umweltauflagen." Eng sei mit der Unteren Wasserbehörde der Stadt zusammengearbeitet worden, sagt Carola Milde, die neben Werner Huppertz insbesondere in die Konzeption der Umwelttechnik eingebunden ist. Wie in der Firmenchronik nachzulesen ist, fühlt sich der Lohngalvaniker dem Umweltschutz seit jeher verpflichtet.

"Für uns ist die Investition eine bewusste Entscheidung für die nachrückende Generation, um die Arbeitsplätze zu erhalten und die Zukunft zu sichern", betont Firmeninhaber Jürgen Schulte, der das Familienunternehmen in der vierten Generation führt. Sein Sohn Denis ist bereits im Unternehmen tätig.

Werkzeuge und Möbelbeschläge

Rund 20 Mitarbeiter werden beschäftigt. Zum Team gehören auch zwei Auszubildende. Galvanisch veredelt, beispielsweise mit Chrom, werden überwiegend Werkzeuge und Möbelbeschläge, aber auch Pinzetten und Nagelfeilen. Kunden kommen aus der Region, sind jedoch ebenso deutschlandweit und im Ausland angesiedelt. Der Ohligser Lohngalvaniker legt viel Wert darauf, immer höchst flexibel auf die Wünsche der Kunden einzugehen.

Besonderheit ist, dass die "Galvanische Anstalt" mit ihrer über 100-jährigen Tradition von Anfang an am Standort Weyerstraße 14 Werkzeuge oberflächlich veredelt. Zu den ersten Aufträgen gehörten damals Schnabel- und Storchenscheren, die in Handarbeit mitunter sogar vergoldet wurden.

(RP)
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