Bahnhofsvorplatz Zweidrittel-Mehrheit für Glöckner-Platz

Rommerskirchen · Mit 19 zu acht Stimmen entschied der Rat, den Bahnhofsvorplatz nach dem früheren Bürgermeister Albert Glöckner zu benennen.

Der Bahnhofsvorplatz wird nach dem von 1999 bis 2014 amtierenden Bürgermeister Albert Glöckner benannt. Hierfür entschied sich der Rat nach geheimer Abstimmung mit 19 zu acht Stimmen bei einer Enthaltung. Die geheime Abstimmung hatte die CDU beantragt, die in den Tagen zuvor intensiv über ihr Abstimmungsverhalten diskutiert hatte.

Das Ergebnis lässt den Schluss zu, dass die sechsköpfige CDU-Fraktion geschlossen gegen die Benennung des Platzes nach Albert Glöckner gestimmt hat. Hiervon geht jedenfalls Parteivize Holger Hambloch aus: „Ich kann bestätigen, dass die CDU von Anfang an in dieser Sache 100 Prozent deckungsgleich gedacht hat, dies auch von Anfang an und im interfraktionellen Gespräch bereits mitgeteilt hat und auch so abgestimmt hat.“ Auf Nachfrage, ob von ihm Druck auf die potenziellen Abweichler Bianka Mischtal und Matthias Schlömer ausgeübt worden sei, erklärte Hamboch: „Ich kann bestätigen, dass ich auf niemanden Einfluss genommen, geschweige denn Druck ausgeübt habe.“ Ganz im Gegenteil: „Massiver Druck“ wurde ihm zufolge „auf CDU-Mitglieder ausgeübt, um sie zu einem Ja zu bewegen.“ Dies sei speziell nach dem interfraktionellen Gespräch im Vorfeld der Fall gewesen, so Hambloch. Mit Hamblochs Äußerungen konfrontiert, war Matthias Schlömer gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

FDP-Chef Stephan Kunz hatte die CDU-interne Diskussion schon vorab in einem Videoclip via Facebook aufs Korn genommen. Für eine geheime Abstimmung gebe es Kunz zufolge drei mögliche Gründe. Etwaige Uneinigkeit in der Fraktion überdecken zu wollen, sei „scheinheilig“. Sollten „Abweichler genötigt werden“, gegen ihre Überzeugung zu votieren, sei dies „undemokratisch“, und „intrigant“ sei es, auf abweichende Stimmen aus der SPD zu hoffen, hielt Kunz der CDU entgegen.

Dem von SPD-Fraktionschef Heinz Peter Gless eingebrachten Antrag, den Bahnhofsplatz nach Glöckner zu benennen, standen neben der CDU auch Gerhard Heyner (FDP) und Norbert Hufschmidt (UWG) eher ablehnend gegenüber. Heyner schlug vor, die Bürger abstimmen zu lassen, fand allerdings für seinen Antrag ausschließlich Zuspruch bei Hufschmidt - was auch in der FDP zu Gesprächsbedarf geführt haben dürfte. Norbert Hufschmidt hätte sich gewünscht, über die Würdigung Glöckners im nicht-öffentlichen Teil einer Ratssitzung zu diskutieren.

Den Antrag, den Bahnhofsvorplatz nach Glöckner zu benennen, hatte SPD-Fraktionschef Heinz Peter Gless mit dessen großen Leistungen begründet. „Aus einer eher verschlafenen Landkommune wurde so hier am Gillbach eine prosperierende Wohlfühlgemeinde geschaffen, die heute in ihrer Entwicklung für viele andere Kommunen durchaus als Vorbild gilt“, lautet ein zentraler Satz. Das Abstimmungsergebnis im Rat entspricht fast exakt den 66,9 Prozent, die Glöckner 2009 bei seiner zweiten Wiederwahl erzielen konnte.

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