Rommerskirchen Zwei Bahnbrücken sind komplett gesperrt

Rommerskirchen · Insgesamt vier Bahnbrücken weisen gravierende Mängel auf. Für zwei ist die Gemeinde zuständig, für zwei RWE Power. Die Brücke am Heimchesweg dürfte kaum noch im bisherigen Umfang genutzt werden können.

 Die über die Betriebsstrecke von RWE Power führende Brücke am Heimchesweg ist vollständig gesperrt. RWE Power prüft zurzeit, ob sie zumindest von Fußgängern und Radlern wieder genutzt werden kann.

Die über die Betriebsstrecke von RWE Power führende Brücke am Heimchesweg ist vollständig gesperrt. RWE Power prüft zurzeit, ob sie zumindest von Fußgängern und Radlern wieder genutzt werden kann.

Foto: Georg Salzburg

Im Gemeindegebiet gibt es einige Dutzend Brücken, die die Verwaltung in mehr oder weniger großen Abständen beschäftigen. Nach den 1999 durchweg gesperrten Gillbachbrücken und den Bahndammbrücken 2011 geht es diesmal um die Bauwerke, die sich an Eisenbahnlinien befinden. Von denen ist eine ganze Reihe sanierungsbedürftig, wie ihre Untersuchung unlängst ergeben hat.

Betroffen sind zwei die Hauptstrecke der Bahn zwischen Köln und Mönchengladbach kreuzende Brücken, für die die Gemeinde verantwortlich ist. Dabei geht es um eine Fußgängerbrücke zwischen Oekoven und Sinsteden sowie eine zwischen Sinsteden und Evinghoven liegende Brücke, die Wirtschaftswege verbindet. Die Fußgängerbrücke, die auch von Fahrzeugen genutzt werden kann, ist laut Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert inzwischen für den gesamten Verkehr gesperrt worden. Die Wirtschaftswegebrücke wurde mit einer Gewichtsbeschränkung von maximal zwölf Tonnen ausgestattet. Die Tragfähigkeit im Zuge einer Sanierung auf 40 Tonnen zu erhöhen, dürfte laut Reimert "finanziell nicht darstellbar" sein. Erschwert wird eine Sanierung zudem durch fehlende Unterlagen: Zur "Urstatik" der Brücke gibt es keine Nachweise.

Um Klarheit über das nötige Vorgehen zu gewinnen, ist Reimert zufolge eine weitere Bestandsaufnahme nötig, für die Kosten in Höhe von 20.000 Euro anfallen.

Noch etwas komplizierter stellt sich die Situation bei zwei Brücken dar, die am Heimchesweg und am Eckumer Berg die von Rommerskirchen nach Bergheim führende Betriebsstrecke von RWE Power queren. Beide weisen gravierende Mängel auf: Die Brücke am Heimchesweg ist komplett gespeert, während die am Eckumer Berg gelegene mit einer Beschränkung auf maximal neun Tonnen Achslast versehen wurde. Beide Brücken werden von RWE Power nicht benötigt, so dass der Stromriese auch nicht die Absicht hat, sie zu sanieren. RWE Power prüft allerdings, ob die Brücke am Heimchesweg zumindest von Fußgängern und Radfahrern weiterhin genutzt werden kann.

Aus Sicht der Gemeinde ist dies Rudolf Reimert zufolge auch zwingend geboten, "weil diese Brücke einen wichtigen Bestandteil im Freizeitwegenetz darstellt". Wichtig war die Brücke bislang auch für die Landwirtschaft. Hier will RWE Power eine Wendeschleife vor der Brücke anlegen, damit die Bewirtschaftung der Parzellen weiterhin gewährleistet ist. Erste Gespräche mit der Landwirtschaft seien bereits erfolgt, so Reimert.

Geeignete Alternativen zu den nicht mehr nutzbaren Brücken sind seiner Auffassung nach die Brücke der ehemaligen B 59 in der Nähe des Blöcherhofs sowie der Bahnübergang an der Rampe zur B 477. In Verbindung mit der noch anzulegenden Wendeschleife bieten beide Strecken nach Ansicht der Verwaltung ausreichende Möglichkeiten, die Ackerparzellen weiter zu bewirtschaften.

(NGZ)
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