Rommerskirchen Wird Longyan die neue Partnerstadt?

Rommerskirchen · Ende August kommt eine Delegation auf der Suche nach einer deutschen Partnerkommune aus dem chinesischen Longyan nach Rommerskirchen. Bürgermeister Martin Mertens ist "grundsätzlich offen", zeigt sich indes skeptisch.

So sieht die traditionelle Siedlungsform des in Longyan und seiner Umgebung lebenden chinesischen Volksstamms der Hakka aus.

So sieht die traditionelle Siedlungsform des in Longyan und seiner Umgebung lebenden chinesischen Volksstamms der Hakka aus.

Foto: pixabay

Zum Neusser Schützenfest wird Ende August auch eine Delegation aus dem chinesischen Longyan erwartet. Die kommt nicht allein zu Feiern nach Deutschland, sondern wird ihren Aufenthalt auch für einen Abstecher nach Rommerskirchen nutzen. Wie Bürgermeister Martin Mertens sagt, sind die Vertreter Longyans auf der Suche nach einer Partnerkommune in Deutschland.

Longyan liegt im Südosten Chinas, gegenüber der Insel Taiwan. Für chinesische Verhältnisse handelt es sich eher um eine Kleinstadt: Rund 540000 Menschen leben in der Stadt selbst, in der Region Longyan sind es 2,7 Millionen. Bei der Suche der Chinesen nach einer kommunalen Partnerschaft ist Rommerskirchen in der engeren Wahl, zu der wohl auch Wuppertal und Siegen zählen. Bislang unterhält Longyan eine Städtepartnerschaft zu Wollongong, im Süden Australiens. "Wir sind grundsätzlich offen für eine Zusammenarbeit mit China, schließlich sind bei uns in der Gemeinde bereits einige chinesische Unternehmen ansässig", sagt Mertens. Der Bürgermeister zeigt sich "optimistisch", was eine weitere Kooperation mit China angeht.

"Dies könnte ein großer Zugewinn für die Gemeinde sein. Wenn es klappt, würde ich mich freuen", so Mertens, der bereits mit chinesischen Offiziellen über die Möglichkeit einer kommunalen Partnerschaft gesprochen hat. Viel dürfte in dieser Hinsicht von den Ende August zu erwartenden Gesprächen angehen, in denen es Mertens zufolge nicht zuletzt um die konkrete Form einer möglichen Zusammenarbeit gehen soll. Was eine reguläre, feste Städtepartnerschaft angeht, ist der Bürgermeister mit Blick auf ihre Realisierungschancen indes eher skeptisch.

Dazu trägt weniger die Tatsache bei, dass Rommerskirchen mit seinen knapp 13.000 Einwohnern zwangsläufig nur ein sehr kleiner Juniorpartner von Longyan sein könnte. Zum Vergleich: Die bisherigen Partnergemeinden Karstädt und Mouilleron le Captif sind mit knapp 6000, beziehungsweise 4800 Einwohner zusammen genommen kleiner als die Gillbach-Gemeinde. Noch gewichtiger ist indes wohl die Entfernung. Schon angesichts der 2002 besiegelten Partnerschaft mit Mouilleron le Captif hatte es angesichts der Entfernung von 900 Kilometern durchaus auch kritische Stimmen gegeben.

Im Falle Longyans wäre die räumliche Distanz noch um ein Vielfaches größer - mit allen sich daraus ergebenden Problemen, eine Partnerschaft mit Leben zu erfüllen. Höhere Priorität genießt für Martin Mertens daher "die intensivere Zusammenarbeit mit unseren chinesischen Unternehmen", so der Rathauschef. Was auch vielen Bürgern unbekannt ist: Die sind zum Teil schon seit Jahren in Rommerskirchen vertreten. Dies gilt etwa für Sinoma Europe, das im Online-Handel mit LED-Leuchtmitteln aktiv ist. Bereits einige Jahre in der Gemeinde beheimatet, wechselte das Unternehmen kurzfristig nach Köln, um dann nach Rommerskirchen zurückzukehren.

(NGZ)
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