Rommerskirchen Willmann will 2020 Bürgermeister sein

Rommerskirchen · Die Landtagsbewerbung gegen Heike Troles aus Grevenbroich habe ihn "bekannter gemacht", glaubt der CDU-Chef.

 CDU-Chef Michael Willmann will in vier Jahren erneut für das Bürgermeisteramt in Rommerskirchen kandidieren. Er rechnet sich für diesen zweiten Anlauf bessere Chancen aus.

CDU-Chef Michael Willmann will in vier Jahren erneut für das Bürgermeisteramt in Rommerskirchen kandidieren. Er rechnet sich für diesen zweiten Anlauf bessere Chancen aus.

Foto: Rosenbaum

Zufrieden war er nach der verlorenen Abstimmung gegen die Grevenbroicherin Heike Troles natürlich nicht, am Boden zerstört zeigte sich CDU-Chef Michael Willmann nach dem Votum der CDU-Delegierten für die Landtagskandidatur 2017 indes keineswegs. "Jetzt geht es mit Volldampf auf 2020", ließ Willmann nur wenige Minuten nach der Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisse (31:14 für Troles) keinen Zweifel daran, dass er für die 2020 anstehende Kommunalwahl erneut Bürgermeisterkandidat der CDU werden will.

"Natürlich müssen wir das intern noch abklären", sagt Michael Willmann, den seine Parteifreunde am Gillbach erst im Mai zum dritten Mal zum CDU-Chef gewählt hatten. "Vielleicht springt ja noch Kai aus der Kiste", meint er angesichts der Möglichkeit einer Gegenkandidatur. Allerdings sind parteiinterne Gegner, die ihm eine neuerliche Bewerbung als Spitzenkandidat der Union streitig machen können, nicht in Sicht.

Schon bald nach der Kommunalwahl hatten Willmanns Anhänger in der Fraktion den langjährigen Chef der Senioren-Union Gerhard Heyner kalt gestellt. Putschgerüchte vor seiner Wiederwahl zum CDU-Chef im Herbst 2014 zerstoben recht schnell. Im Herbst 2015 wechselte Stephan Kunz, sein Vorgänger als Fraktionschef, zur FDP, vor wenigen Wochen folgte Heyner. Seiner misslungenen Landtagsbewerbung kann Willmann zumindest das positive Ergebnis abgewinnen, dass "ich mich bekannter gemacht habe". Hierauf setzt er jetzt auch für seine zweite Bewerbung als Bürgermeister. "Präsenz zeigen", war kürzlich einer der Schlüsselbegriffe seiner Rede bei seiner Wiederwahl zum Rommerskirchener CDU-Vorsitzenden. Willmann will in einen neuerlichen Bürgermeister-Wahlkampf 2020 mehr Zeit investieren, als es ihm 2014 möglich gewesen sei. Auch bei seiner CDU-internen Bewerbung um die Landtagskandidatur hatte er sowohl beim "Casting" vor zwei Wochen in Anstel als auch bei der Entscheidung auf Gut Hermeshof darauf verwiesen, dass er alle Möglichkeiten nutze, sich öffentlich zu präsentieren.

Dass er nicht bekannt genug gewesen sei, war eines der Ergebnisse, zu dem die CDU nach ihrer unter dem Strich überaus deutlichen Wahlschlappe gegen den heutigen Bürgermeister Martin Mertens und die SPD im Mai 2014 gekommen war. Vor allem der "Glöckner-Bonus" habe Mertens seinerzeit zum Wahlsieg verholfen, zeigten sich die Christdemokraten seinerzeit überzeugt. Dass sie damals auch nur fünf von 16 Wahlbezirken gewinnen konnten, relativierten sie anschließend mit dem Hinweis, dass es in etlichen Bezirken nur äußerst knapp abgegangen sei.

Auf Michael Willmann und die CDU wartet derweil der kommunalpolitische Alltag im Rat, wo sich die Union als Opposition versteht. Was sich bisher vor allem auf die Ablehnung des Haushalts beschränkt, während es nach wie vor eine große Zahl einstimmiger Voten gibt. Der Gegenwind für die CDU hat sich durch die inzwischen "verdreifachte" FDP-Fraktion noch einmal deutlich verstärkt. Wie auch immer: In der Rommerskirchener CDU ist Michael Willmann unangefochten, und im Herbst wird er deren am längsten amtierender Parteichef seit dem Jahr 2000 sein.

(NGZ)
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