Rommerskirchen Wie Bauern früher arbeiteten

Rommerskirchen · 5000 Menschen kamen gestern ins Kulturzentrum: "Pferdestärken und Dampflokomobile" übten enorme Zugkraft auf das Publikum aus, das für den Rhenag-Tag nach Sinsteden gekommen war.

 Den rasanten technologischen Wandel, der sich binnen 100 Jahren in der Landwirtschaft vollzogen hat, konnten die Besucher auf engstem Raum nachvollziehen.

Den rasanten technologischen Wandel, der sich binnen 100 Jahren in der Landwirtschaft vollzogen hat, konnten die Besucher auf engstem Raum nachvollziehen.

Foto: Jazyk, Hans

Die Resonanz ließ keine Wünsche offen: Weit über einen Kilometer lang stauten sich die am Straßenrand der B 59 geparkten Autos in Richtung Rommerskirchen: 5000 Besucher tummelten sich gestern im Kulturzentrum Sinsteden, wo sie nicht nur über "Pferdestärken und Dampflokomobile" staunen konnten.

Mit zum großen Besucherstrom beigetragen haben dürfte nicht zuletzt die Tatsache, dass die zum dritten Mal als Sponsor agierende Rhenag freien Eintritt ermöglicht hatte. Für viele kleinere Kinder dürfte es die erste Gelegenheit gewesen sein, bei der sie echte Kühe und Ziegen zu sehen bekamen. Sogar Eis aus Ziegenmilch war im Angebot: "Es schmeckt unheimlich lecker", befand Kathrin Wappenschmidt, die Leiterin des Kulturzentrums, nach einem "Selbstversuch".

Doch nicht allein Tierfreunde, sondern auch Technik-Fans kamen auf ihre Kosten: Den rasanten technologischen Wandel, der sich binnen 100 Jahren in der Landwirtschaft vollzogen hat, konnten die Besucher auf engstem Raum nachvollziehen. Wolfgang Komanns aus Kapellen hatte seine 1909 in den USA gebaute Lokomobile mitgebracht: "Im Grunde ist es ein statischer Antriebsmotor aus vergangenen Tagen", erläutert der Landmaschinenfan, der schon lange alte Schlepper und anderes Gerät sammelt.

"Die Technik klappt auch heute noch", erzählt Komanns, der zugleich auf die Grenzen des Uraltmodells verweist. "Was wir an einem Tag geschafft haben, macht ein Mähdrescher heute in einer Stunde oder weniger." Gleichsam die Formel 1 heutigen Landwirtschaftsgeräts sind der selbstfahrende Rübenroder und der Rübenlader der Marke "Ropa", die der Maschinenring Mönchengladbach- Neuss-Gillbach nur einen Steinwurf weiter postiert hatte.

Der 500 000 Euro teure und 450 PS starke Rübenroder beackert pro Stunde einen Hektar. "Während der Rübenkampagne bearbeiten wir 4000 Hektar mit vier Maschinen", beschreibt Josef-Albert Rath vom Maschinenring die noch vor nicht allzu langer Zeit unfassbare Kapazität des Kolosses.

Leibhaftige Pferdestärke wurde in Sinsteden natürlich auch demonstriert, so zum Beispiel von den Pferdesportfreunden Gillbach oder von Karin Dorsemagen, die eine Western-Show mit Ponys und Kaltblütern präsentierte, die nicht allein die kleinen Zuschauer begeisterte.

(NGZ)
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