Großer Zuspruch Ermutigendes Signal fürs Dorfcafé

Widdeshoven · Mehr als 100 Gäste kamen zum Probebetrieb in die Räume der früheren Gärtnerei Olligs nach Widdeshoven. Doch der Durchbruch war das noch nicht: Weiterhin fehlt ein Träger- oder Förderverein.

Für Lio war die ungewohnte Umgebung, die er von Papas Schoß aus inspizierte, offenbar ganz in Ordnung. Und wie dem gut  fünf Monate jungen Sprössling von Lara und Lars Klöttschen ging es wohl den allermeisten Besuchern, die zum Probebetrieb des Widdeshovener Dorfcafés in die ehemaligen Räume der Gärtnerei Olligs (Im Kamp) gekommen waren. Mehr als 100 Interessierte wollten sich ein Bild von dem Gebäude machen, das künftig so etwas wie eine Begegnungsstätte oder ein sozialer Treffpunkt für die Menschen in den nördlichen Ortsteilen Rommerskirchens werden soll. Es gab Kaffee und Kuchen, Musik und einen kleinen Drachenbau-Workshop. Niklas Salzmann vom Planungsamt informierte über geplante Baumaßnahmen auf dem Gelände. „Die große Resonanz hat unsere Erwartungen übertroffen“, sagte Gerda Moritz von der Gemeinde, die das Projekt koordiniert.

Interesse an einer solchen Einrichtung besteht also, doch der Durchbruch ist noch nicht geschafft. Denn ein Förder- oder Trägerverein, der einen regelmäßigen Betrieb gewährleisten könnte, hat sich auch rund zwei Jahre, nachdem erste Ideen öffentlich gemacht worden waren (damals noch zu einem Dorfladen, den Peter Mertens, Vater des Bürgermeisters Martin Mertens, ins Gespräch gebracht hatte), nicht gegründet. „Einen harten Kern von Interessenten für einen solchen Verein gibt es“, berichtet Rommerskirchens Wirtschaftsförderin Bele Hoppe. Der aber brauche noch Mitstreiter. Zudem müsse die Frage geklärt werden, wer Vorstandsämter und damit die Verantwortung übernehme. Vorgaben möchte Hoppe nicht machen, auch wenn Erfahrung mit Vereinsarbeit sicher hilfreich wäre. „Am Wichtigsten ist, dass die Gruppe der Ehrenamtler harmoniert und Lust darauf hat, miteinander zu arbeiten und etwas Neues aufzubauen“, glaubt Hoppe. Dazu gehört auch die Nutzung des angrenzenden Areals, auf dem ein interkultureller Garten entstehen soll.

Denkbar ist ein fließender Übergang von Einzelveranstaltungen, die Bürger, Vereine oder andere Initiativen durchführen, hin zu einem etwas regelmäßigeren Betrieb. Beim Probetag konnten die Gäste ihre Ideen für eine zukünftige Nutzung der Räumlichkeiten äußern und auf Pinnwände schreiben. Auch Einfälle aus anderen Gemeinden stehen zur Diskussion. Gerda Moritz und Bele Hoppe nannten Treffen von Müttern mit Kindern, Leserunden oder Glühweinausschank in der kalten Jahreszeit als Beispiele.

Bürgermeister Martin Mertens sieht die Zukunft für das Dorfcafé-Projekt positiv: „Wir möchten Leben in die Räume bringen und freuen uns über weitere Veranstaltungen vor Ort.“ Bürger, die eigene Veranstaltungen organisieren wollten, unterstütze die Gemeinde gerne.

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