Rommerskirchen Wenige Frauen sind Chef

Rommerskirchen · Die Gleichstellungsbeauftragte Nicole Musiol stellte gestern Abend ihren Jahresbericht vor. Ein Ergebnis: Die Frauenquote in den Amtsleitungen ist gut, aber es gibt keine Dezernentinnen. Musiols Etat soll gekürzt werden.

 Die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde, Nicole Musiol, stellte gestern Abend im Rat ihren Jahresbericht vor.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde, Nicole Musiol, stellte gestern Abend im Rat ihren Jahresbericht vor.

Foto: archiv

Wie es um die Gleichstellung von Mann und Frau im Rommerskirchener Rathaus bestellt ist, lässt sich en detail dem Frauenförderplan entnehmen, dessen aktuelle Fortschreibung seit einigen Monat in Kraft ist. "Wir sind auf einem guten Weg", lautet das Fazit der Gleichstellungsbeauftragten Nicole Musiol, die den Plan gemeinsam mit Personalamtsleiterin Susanne Garding-Maak ausgearbeitet hat.

Auf der obersten Führungsebene der Gemeinde, nämlich die der Dezernenten, ist eine Gleichstellung derzeit zwar noch nicht annähernd erreicht: es gibt keine Frau, die diese Stellung inne hat. Dafür seien die Amtsleiterstellen im Rathaus überproportional mit Frauen besetzt.

Gleichstellung nicht erreicht

Bis sich die Quote bei den Dezernenten im Sinne der Frauen verbessert, wird Nicole Musiol zufolge noch einige Zeit vergehen: Die meisten Inhaber dieser Positionen nämlich sind vom Ruhestand noch weit entfernt. Im Gemeinderat ließ Nicole Musiol gestern Abend zudem noch einmal ihre Aktivitäten während der vergangenen zwölf Monate Revue passieren. Gegenüber den Vorjahren kaum verändert hat sich der seit April 2003 amtierenden Gleichstellungsbeauftragten zufolge die Zahl der von ihr geführten Beratungsgespräche.

Zunehmende Bedeutung messen Nicole Musiol und ihre Kolleginnen auf Kreisebene dem Wiedereinstieg in den Beruf nach der Elternzeit oder der Pflege eines Angehörigen bei: Die "Allianz Wiedereinstieg" bietet in der Region etliche Informationsveranstaltungen. Denkbar ist laut Nicole Musiol, eine solche auch in Rommerskirchen anzubieten, womöglich im November oder Dezember. Während hier noch nichts konkret ist, gilt dies sehr wohl für den nächsten Vortrag von Ingeborg Heinze.

Die frühere Meerbuscher Gleichstellungsbeauftragte ist seit etlichen Jahren Stammgast in Rommerskirchen. "Sie versteht es, schwierige juristische Themen auf humorvolle Art mit Leben zu füllen", erklärt Nicole Musiol die Popularität ihrer früheren Kollegin. Beim bislang letzten Vortrag von Ingeborg Heinze platzte der Ratssaal aus den Nähten. Am 12. September wird sie daher erneut über Patientenverfügungen und Vollmachten sprechen. "Es sind nur noch zehn Restplätze frei", erklärt Nicole Musiol.

Bei ihrer Arbeit muss sich die Gleichstellungsbeauftragte mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln begnügen. Wegen der 100. Wiederkehr des Internationalen Frauentags im März war ihr Budget vom Rat zuletzt auf 1600 Euro aufgestockt worden. Für 2012 ist nun eine Kürzung auf 1000 Euro im Gespräch. Zum Vergleich: Bei Nicole Musiols Amtsantritt 2003 betrug das Budget noch 2556 Euro, ehe es bereits 2005 auf nur noch 1500 zusammengestrichen worden war.

(NGZ)
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