Rommerskirchen Weitere Gillbachbrücke saniert

Rommerskirchen · Fünf der fast 20 einst komplett gesperrten Brücken hat die Gemeinde neu gebaut. Die Brücke amHermeshof ist gerade fertig geworden. Sie wurde aus Mitteln des Konjunkturpakets II neu errichtet.

 Die Gillbachbrücke am Eckumer Hermeshof wurde jetzt wieder freigegeben. Spaziergänger nutzen sie bereits.

Die Gillbachbrücke am Eckumer Hermeshof wurde jetzt wieder freigegeben. Spaziergänger nutzen sie bereits.

Foto: Hans Jazyk

Mehr als ein Jahrzehnt ist es inzwischen her, dass nach einer eingehenden Untersuchung nahezu alle der fast 20 den Gillbach überquerenden Brücken der Gemeinde gesperrt werden mussten. Angesichts ihres durchweg maroden Zustands und der Kosten für ihre Sanierung beziehungsweise den kompletten Neubau war schon damals klar, dass die Sache Politik und Verwaltung noch viele Jahre lang beschäftigen würde.

Stück für Stück geht es voran: Nach der Erneuerung in Widdeshoven und Hoeningen ist vor wenigen Tagen die neue Brücke am Eckumer Hermeshof fertig geworden. Was insbesondere für die Landwirtschaft von großer Bedeutung ist, wie Bürgermeister Albert Glöckner betont: "Mit dem Abschluss dieser Arbeiten ist das Wegenetz jetzt wieder geschlossen. Bei der anstehenden Frühjahrsbestellung kann die Landwirtschaft die Brücke wieder nutzen. Auch für die Freizeitgestaltung gibt es jetzt wieder mehr Möglichkeiten."

Keine Gewähr für die Brücken

Gekostet hat das Ganze etwa 120 000 Euro – Geld, das der Gemeinde aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung zur Verfügung stand. Dass die Brücke komplett neu gebaut werden musste, hatte im vergangenen Jahr eine von der Gemeinde veranlasste Untersuchung ergeben. Die Prüfer kamen dabei zu dem Schluss, dass neben der Brücke am Hermeshof auch bei der in Villau Ausbesserungsarbeiten nicht mehr genügen. "Da für die alten Brückenbauwerke keine Bauwerksbücher vorhanden sind, konnte der statische Nachweis für sie nicht erfolgen", erklärt Rudolf Reimert. Weder die Experten, die Brücken prüfen, noch die Mitarbeiter der Verwaltung konnten dem Tiefbauamtsleiter zufolge "die Gewähr dafür übernehmen, dass diese Brücken den heutigen Anforderungen genügen."

Der Neubau der Villauer Brücke war eigentlich für dieses Jahr vorgesehen, angesichts der angespannten Haushaltslage der Gemeinde wurde das Projekt nach Auskunft von Rudolf Reimert auf 2012 verschoben. Die Gemeinde muss Prioritäten setzten: Auch wenn nicht jeder Brückenneubau 120 000 Euro kostet: 80 000 bis 100 000 Euro sind nötig, um Brücken zu bauen, die dem Gewicht neuer, landwirtschaftlicher Geräte standhalten können. Die Brücke in Villau kann derzeit nur von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden.

Wie groß das Problem im Ernstfall werden könnte, illustriert das Beispiel einer alten Gillbachbrücke in Anstel. Im Winter 2010 war sie unter der Last eines Gülletransporters zusammengebrochen. Menschen waren dabei zwar nicht zu Schaden gekommen. Der Handlungsbedarf aber wurde deutlich.

(NGZ)
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