Rommerskirchen Viel junges Gemüse beim Umzug in Anstel

Rommerskirchen · 20 Gruppen mit mehr als 300 Teilnehmern und viele bunt Kostümierte am Straßenrand machten den Zoch zum Erfolg.

Felix war bestens präpariert. Gute Laune, bequeme warme Kleidung, rote Herzchen auf den Wangen, dazu ein gemütliches Plätzchen mit gutem Überblick. Und ganz nebenbei eignete sich sein Kinderwagen auch noch prima als Auffangstation für Kamelle und Co. Der Einjährige, der 2016 einen Tag nach Aschermittwoch zur Welt kam, erlebte gestern zum ersten Mal den Karnevalszug der KG Burgritter in Anstel mit - und wirkte ganz zufrieden. "Vor einem Jahr habe ich den Zug hochschwanger verfolgt, da hat man mir extra einen Stuhl hingestellt", erinnerte sich Mutter Stefanie Gröpper, die nicht nur von Felix, sondern auch von ihrem Mann Markus begleitet wurde. Die kleine Familie hatte sich an der Wasserburgstraße platziert, relativ am Anfang des Zochs. Und der stieß - nach dem witterungsbedingten Einbruch 2016 - diesmal wieder auf große Zuschauerresonanz.

Wer gekommen war, dürfte es nicht bereut haben. Es regnete wie verrückt - aber nicht etwa Wassertropfen, sondern Gummibärchen, Mausespeck, Chipstüten, Lollis, Schokoriegel und Pralinen. Einem Ringelclown war das offenbar nicht ausgefallen genug; er brachte hochwertigen Tee in einer Sortenvielfalt unters Volk, die jedem Discounter zur Ehre gereicht hätte.

 Bunt und warm: Diese Nachwuchsjecken hatten ihre Kostüme mit Bedacht gewählt.

Bunt und warm: Diese Nachwuchsjecken hatten ihre Kostüme mit Bedacht gewählt.

Foto: Tinter Anja

Aller Ehren wert war auch wieder das Engagement der Teilnehmer. Mit dem Dreigestirn Prinz Hermann II., Jungfrau "Josi" und Bauer Dieter sowie dem Kinderprinzenpaar Jonas I. und Julia Sophie II. machten sich insgesamt 20 Gruppen und Wagen auf den Weg; insgesamt gingen oder fuhren mehr als 300 Menschen im Zoch mit. Zugleiter Jörg Sauer freute sich über drei Premieren. Die Gruppe "Bibi und Tina vom Alt-Höveler-Hof" war ebenso neu mit dabei wie "Kölsch-Kult Rut-Wiess" (mit reichlich Malzbier (!) auf dem Bollerwagen) und die Höppe-Dötzcher. Für besondere Hingucker sorgte die wieder mal toll ausstaffierte Butzheimer Hunnenhorde, die ein (ausgestopftes) Wildschwein am Spieß mitrollen ließ, und das der Dose entsprungene Bonduelle-Feingemüse der Gilbacher Spitzebötzcher. Eine feste Größe im Zug sind die Ärm Söck aus dem benachbarten Delhoven, die für den in diesem Jahr unverzichtbaren "Trump-Effekt" verantwortlich zeichneten. "Wenn Trump Präsident ist, kann ich auch Prinzessin sein", urteilten die mit prachtvollen Gewändern in unterschiedlichen Pink-Tönen bekleideten Damen und - erstaunlich zahlreichen - Herren. Weitere Farbtupfer und schöne Verkleidungen lieferten die Ringelclowns, die Butzheimer Tierwelt, "Jecke Dorfpänz"/Katholische Frauengemeinschaft, die Gilbacher Mädche und Boschte, "Große und kleine Gilbach-Sternchen" der kfd, der Kegelclub Stiev-Drop Anstel und die Tanzgruppe "Blue Devils". Die Fußgruppe des TC Amiticia Nettesheim-Butzheim forderte unterdessen: "Auf die Plätzchen, fertig, los!" Und wem ist dieser Slogan quasi auf den blauen Leib geschrieben? Natürlich dem Krümelmonster aus der Sesamstraße, das die Nettebutzer auf deren kleinem Wagen begleitete.

Handgemachte Stimmungsmusik steuerten unterdessen die Tambourcorps "Unitas" Frixheim, "Amicitia" Nettesheim-Butzheim und "In Treue fest" Anstel bei.

(NGZ)
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