Rommerskirchen Veteran des Wochenmarkts

Rommerskirchen · Peter Alois Küx ist ab heute jeweils samstags auf dem "Treffpunkt"-Gelände an der Venloer Straße anzutreffen. Der Vanikumer Landwirt hält seit mehr als 20 Jahren regelmäßig Markttag.

 Landwirt Peter Küx bleibt dem klassischen Markt treu: Er ist überzeugt davon, dass ein Markt mit heimischen Produkten am Wochenende Kunden anzieht, wenn genügend Parkplätze und weitere Geschäfte vorhanden sind, die Laufkundschaft erzeugen.

Landwirt Peter Küx bleibt dem klassischen Markt treu: Er ist überzeugt davon, dass ein Markt mit heimischen Produkten am Wochenende Kunden anzieht, wenn genügend Parkplätze und weitere Geschäfte vorhanden sind, die Laufkundschaft erzeugen.

Foto: H. Jazyk

Der "Wochenmarkt" in Rommerskirchen hat einen Namen — und der lautet Peter Alois Küx. Schon vor anderthalb Jahrzehnten hatte Lokalhistoriker Paul Rolf-Essel den Vanikumer Landwirt als "Idealisten" bezeichnet, der einen Markt wiederzubeleben trachte, den es in richtig ausgeprägter Form eigentlich nie gegeben habe.

Gut 20 Jahre lang bot Peter Alois Küx jeden Freitag Obst, Eier, Kartoffeln und Gemüse auf dem Rommerskirchener Marktplatz an, "alles, was es in der heimischen Region so gibt." Vor gut einem halben Jahr hat er den Standort gewechselt und ist seither auf dem Gelände des "Treffpunkts" an der Venloer Straße anzutreffen. "Es fehlte halt die Laufkundschaft. Die ist beim ,Treffpunkt' gegeben — der Marktplatz ist tot", begründet er den Umzug.

Mit dem neuen Jahr hat Küx auch den "Markttag" gewechselt: Der wird ab heute nämlich jeden Samstag von 8 bis 14 Uhr sein. Während der vergangenen beiden Jahrzehnte war Peter Alois Küx buchstäblich der einzige Anbieter. Gesellschaft bekam er kurz nach der Jahrtausendwende, als die Gemeinde das Projekt Wochenmarkt forcieren wollte. "Wir haben damals eine Umfrage bei den Bürgern gemacht und da hatte ein Wochenmarkt hohe Priorität", erinnert sich Wirtschaftsförderer Elmar Gasten. In der Folge war der Wochenmarkt über Monate hinweg akribisch vorbereitet worden. Mit Unterstützung der Deutschen Marktgilde gab es seinerzeit einen verheißungsvollen Start mit zahlreichen Anbietern.

Doch schon nach wenigen Wochen kamen weniger Kunden, die Stände wurden weniger. Nach nur etwa 15 Monaten war Peter Alois Küx der "letzte Mohikaner". Aus der Sicht des 46-Jährigen gibt es viele Gründe dafür, warum ein Wochenmarkt in Rommerskirchen offensichtlich keine Chance hat. Zum einen nennt er die Parkplatzsituation — die sei rund um den Marktplatz nun einmal schlecht. Auch fehle dort eine Konzentration von Geschäften, die Kunden anziehen könnten. Ganz anders sehe es etwa in Wevelinghoven aus, wo Küx gleichfalls einen Stand betreibt.

Auf dem im Grevenbroicher Norden neu gestalteten Marktplatz gibt es genügend Parkfläche. Dass dort auch diverse Lebensmittelgeschäfte vorhanden sind, müsse einem Wochenmarkt keinerlei Abbruch tun, weiß Küx: "Wo zwei gut leben können, reicht es auch für drei." Darüber hinaus sollten solche Märkte ihm zufolge ausschließlich an Wochenenden, also freitags und samstags, abgehalten werden: "Dann haben die Leute Zeit zum Einkaufen, zumal es die ,klassische' Hausfrau heute ohnehin nicht mehr gibt."

(NGZ)
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