Rommerskirchen Vernissage in Reiters Scheune

Rommerskirchen · Der Kultursommer in Reiters Scheune ist eröffnet. Organisatorin Martha Reiter war mit der Besucherresonanz bei der Vernissage bereits sehr zufrieden. Für die Konzeption ist Kunststudentin Eva Eßer verantwortlich.

 Bei der Vernissage in Reiters Scheune konnte schon einmal ein erster Blick auf die ausgestellten Kunstwerke geworfen werden.

Bei der Vernissage in Reiters Scheune konnte schon einmal ein erster Blick auf die ausgestellten Kunstwerke geworfen werden.

Foto: Hans Jazyk

Bisher war Evinghoven Anne-Kathrin Seebeck gänzlich unbekannt. Binnen eines Tages hat die Studentin der Kunstakademie Münster das Dorf indes ganz gut kennenlernen können – beim Klinkenputzen. Von Haustür zu Haustür gehend, hat sie die Bewohner um eine Socke gebeten.

Die eine oder andere barsche Abfuhr nahm sie in Kauf, doch viele Evinghovener machten mit: Das Ergebnis ihrer Sockensammlung lässt sich jetzt wie manches andere beim gerade gestarteten "Kultursommer in Reiters Scheune" bestaunen. Dem ersten ohne den vor einem Vierteljahr verstorbenen Heinz Reiter. "Es war ein ganz schön harter Brocken für mich allein", erzählt seine Frau Martha angesichts der einmal mehr aufwendigen Vorbereitungen, bei denen der vielseitige Allround-Handwerker bisher die wichtigste Rolle spielte.

"Schnitt/stelle" lautet das Motiv der Ausstellung für deren Konzeption Eva Eßer verantwortlich zeichnet. Aus Evinghoven stammend, studiert sie seit 2009 an der Kunstakademie und ist erstmals als Kuratorin einer Ausstellung tätig. "Ich habe die Künstler nicht zuletzt nach ihrer Arbeitsweise ausgesucht", erzählt sie. Dass die bei Anne-Kathrin Seebeck sehr spontan ist, war ihr bekannt und so hat es sie auch nicht gestört, dass diese gleichsam auf den letzten Drücker auf "Sockensuche" gegangen war. In anderen Fällen war es dann doch aufwendiger, für alle Exponate den richtigen Platz zu finden. Eva Eßers eigene Bilder, die aus Acryl, Lack und Wachskreide entstanden, befinden sich in der Scheune selbst. "Mit den Farben geht's zur Sache. Sie sind lebendig, springen einen förmlich an und passen dennoch zusammen", charakterisiert etwa Leonié Dienst die Bilder von Eva Eßer.

Leonié Dienst gehört gemeinsam mit Dagmar Reichel zu den Künstlerinnen, die schon seit mehr als einem Jahrzehnt häufiger beim Kultursommer vertreten waren. Gemeinsam mit Martha Reiter präsentieren die beiden Druckgrafiken. Kommendes Wochenende werden sie unter anderem einen Workshop zum Thema Pressdruck anbieten. Geregnet hat es in Evinghoven gestern übrigens auch – und zwar exklusiv vor einem Fenster der Scheune, hinter der Saskia Bauer eine Regenrinne mit Dauertropf-Vorrichtung installiert hatte.

"Ich bin sehr zufrieden, es waren auch diesmal wieder viele Stammkunden da", sagt Martha Reiter. Die Frage, ob sie den seit 1996 zur Institution gewordenen Kultursommer fortsetzen wird, beantwortet sie erst einmal zurückhaltend, aber mit eindeutiger Tendenz: "ich bin hin und her gerissen. Aber wenn ich diese Resonanz sehe, glaube ich eher, dass ich weitermache."

(NGZ)
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