Verkehr in Rommerskirchen Zweiter Teil der B 59n freigegeben

Rommerskirchen · NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst war bei der feierlichen Eröffnung in Sinsteden dabei. Vor zehneinhalb Jahren war das erste Teilstück in Betrieb gegangen.

 Bürgermeister Martin Mertens, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und Landrat Hans Jürgen Petrauschke bei der Eröffnung.

Bürgermeister Martin Mertens, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und Landrat Hans Jürgen Petrauschke bei der Eröffnung.

Foto: Markus Rick (rick)

Was lange währt, wird endlich gut: Zehneinhalb Jahre, nachdem das erste Teilstück der Umgehungsstraße B 59n in Betrieb gegangen war, eröffneten am Dienstag NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und Bürgermeister Martin Mertens nach der Einsegnung durch Pfarrer Meik Schirpenbach den zweiten Teil der um Sinsteden herum führenden Trasse. „Hohe Fest- und Feiertage für Verkehrspolitiker", nannte Hendrik Wüst derartige Straßenfreigaben. Bei der B 59n habe sich gezeigt, „dass wir zumindest schneller bauen als planen können", meinte der Minister, In den kommenden zehn bis 15 Jahren werde das Land „eher 50 als 40 Milliarden Euro" in einer Erneuerung der sich „in einem erbärmlichen Zustand" befindenden Infrastruktur investieren.

Mertens erinnerte an „lange Unterschriftenlisten, viele hundert Postkarten, die an den Bundesverkehrsminister geschickt wurden, und an manch anderen phantasievollen Appell an unsere politische Entscheidungsträger samt so mancher hitziger Ratssitzung". Das zwei Kilometer lange Teilstück wurde in zweieinhalb Jahren gebaut, was 9,5 Millionen Euro gekostet hat. Neben Ex-Bürgermeister Albert Glöckner nahmen auch Hermann Gröhe MdB und Heike Troles MdL an der Eröffnung teil.

Bis zur Realisierung des bereits 1970 diskutierten Projekts ist ein halbes Jahrhundert vergangen. Schneller hätte es gehen können: Nachdem im Dezember 1985 das erste Planfeststellungsverfahren auf den Weg gebracht worden war, scheiterte die Realisierung im Rat am damals starken Widerstand der Landwirtschaft. Wiederaufgenommen wurde es um die Jahrtausendwende: Der damalige Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig forcierte die B 59n.

Aus der ursprünglichen Absicht des Landesbetriebs, mit dem zweiten Abschnitt und der Umgehung Sinstedens umgehend nach Fertigstellung der ersten Trasse zu beginnen, wurde indes nichts. Im September 2011 wurde die B 59n in der Prioritätenliste zurückgestuft, was zu einer sechsjährigen Verzögerung führte, ehe 2017 mit dem Bau begonen werden konnte.

Resolutionen des Rats und des Kreistags folgten. Der damalige Bürgermeister Albert Glöckner bot dem Landesbetrieb an, die Planung in Regie der Gemeinde weiterzuführen. Er und sein Nachfolger Mertens wurden sogar bei Landesverkehrsminister Harry K. Voigtsberger vorstellig, um eine neuerliche Höherstufung zu erreichen.

Die Ortsumgehung wird aus der Sicht von Mertens „mehr Wohnqualität in und um Sinsteden" bringen, aber auch mehr Sicherheit für Kinder. Hinzu komme die Neugestaltung der Grevenbroicher Straße. Die B 59n werde den Wirtschaftsraum stärken, indem sie die Gewerbegebiete schneller ans Autobahnnetz und den BeNeLux-Raum anbinde.

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