Rommerskirchen Verein löst sich erst im August auf

Rommerskirchen · Widdeshoven Er dürfte der Verein mit der geringsten Lebensdauer sein, den es am Gillbach je gegeben hat - auch wenn es jetzt noch einmal eine "Verlängerung" gab. Auflösen konnte sich der erst vor gut zwei Jahren gegründete und 51 Mitglieder starke "Verein Altes Rathaus" bei seiner eigentlich letzten Zusammenkunft im Haus von Hermann Vetten diesmal noch nicht.

Widdeshoven Er dürfte der Verein mit der geringsten Lebensdauer sein, den es am Gillbach je gegeben hat - auch wenn es jetzt noch einmal eine "Verlängerung" gab. Auflösen konnte sich der erst vor gut zwei Jahren gegründete und 51 Mitglieder starke "Verein Altes Rathaus" bei seiner eigentlich letzten Zusammenkunft im Haus von Hermann Vetten diesmal noch nicht.

Weniger als die Hälfte der Mitglieder war erschienen, womit laut Vereinssatzung ein Auflösungsbeschluss nicht möglich war. Gefasst werden soll dieser nun bei dem voraussichtlich allerletzten Treffen des Vereins , das am Freitag, 24. August um 19.15 Uhr an gleicher Stelle beginnen soll, wie der Vorsitzende Johann Jakob Müller sagt.

Wie berichtet, will sich der "Verein Altes Rathaus" auflösen, nachdem sich die Gemeinde Rommerskirchen für die Freiwillige Feuerwehr, genauer gesagt den Förderverein des Löschzugs Widdeshoven-Hoeningen als Vertragspartner für die geplante Begegnungsstätte "Altes Rathaus" entschieden hat. Da bei dem Treffen auch Vertreter der Feuerwehr anwesend waren, wurde natürlich kontrovers über den Gang der Dinge diskutiert, der dazu geführt hat, dass nicht der ursprünglich hierfür vorgesehene "Verein Altes Rathaus", sondern die Feuerwehr Hausherr in der geplanten Begegnungsstätte wird.

Johann Jakob Müller machte am Donnerstag kein Hehl aus seiner Einschätzung, " dass man uns im Grunde benutzt hat." Zum Zerwürfnis hatte letztlich der Konflikt um die Nutzung der ersten Etage des einstigen Rathauses geführt, wo jetzt die Feuerwehr neben einem Schulungsraum, einer Küche sowie Damen- und Herrentoiletten auch ihr Büro einrichten wird. "Wir machen etwas für die Dorfbevölkerung", beschreibt Müller die Zielsetzung des Vereins.

Selbstverständlich sei gewesen, dass auch die Feuerwehr ihren Raum haben sollte, "aber nicht, dass die Feuerwehr das Sagen hat." Die "Oberhoheit" über ihre Räumlichkeiten beanspruchten nämlich die Florianer für sich. Dem "Verein Altes Rathaus" sollten 26 Termine im Jahr zur Verfügung stehen, an denen er den Schulungsraum für Feierlichkeiten hätte nutzen können, wie Thomas Baus, der Vorsitzende des Fördervereins, unlängst erklärte. Johann Jakob Müller und seine Mitstreiter wollten sich indes hierauf nicht einlassen und beanspruchten die "Schlüsselgewalt" für sich.

Angesichts der verhärteten Fronten schlug sich Bürgermeister Albert Glöckner auf die Seite der Feuerwehr: Diverse Vertragsentwürfe, die ihm von der Gemeinde präsentiert wurden, mochte der nun vor seiner Auflösung stehende Verein nicht akzeptieren, während er Müller zufolge mit dem ersten Entwurf vom November 2006 durchaus hätte leben können.

Der Haupt- und Finanzausschuss ebnete Anfang Juli per Dringlichkeitsentscheidung den Weg für die Unterzeichnung mit dem Förderverein der Feuerwehr. Aus der Sicht der Gemeinde war Eile geboten, denn die geplanten Baumaßnahmen müssen bis November fertig gestellt sein, damit der 82 400 Euro betragende Zuschuss des Amts für Agrarordnung nicht verfällt.

Insgesamt soll das Vorhaben, das Alte Rathaus in eine Begegnungsstätte zu verwandeln, nach Angaben der Gemeinde gut 400 000 Euro kosten. Ihr Eigenanteil wird mit nicht ganz 108 000 Euro beziffert, während die Stiftung der Sparkasse Neuss 20 000 Euro zu dem Projekt beiträgt. Die vom Förderverein der Florianer zugesicherte Unterstützung in Form eigener Arbeitsleistung soll gut 192 000 Euro ausmachen. Dass sich dieser Rahmen halten lässt, bezweifelt Johann Jakob Müller: "Zu niedrig angesetzt" sei diese Kostenplanung.

(NGZ)
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