Rommerskirchen Unbekannte demolieren Festplatz-Zaun

Rommerskirchen · Die Umzäunung des Butzheimer Festplatzes wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag demoliert – ebenso wie die Papierkörbe im Martinuspark und das "Heiligenhäuschen" am Lommertzweg. Hinweise auf die Täter gibt es nicht.

 Hans Nolden an dem von Unbekannten beschädigten Zaun. Für sachdienliche Hinweise auf die Täter hat er eine Belohnung ausgesetzt.

Hans Nolden an dem von Unbekannten beschädigten Zaun. Für sachdienliche Hinweise auf die Täter hat er eine Belohnung ausgesetzt.

Foto: Hans Jazyk

Die Umzäunung des Butzheimer Festplatzes wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag demoliert — ebenso wie die Papierkörbe im Martinuspark und das "Heiligenhäuschen" am Lommertzweg. Hinweise auf die Täter gibt es nicht.

Hans Nolden ist stocksauer: Seit mittlerweile 15 Jahren kümmert sich der 77-jährige Butzheimer um den Festplatz der St. Sebastianus-Bruderschaft an der Butzheimer Wyckgasse. Nicht zum ersten Mal wurde dessen Einzäunung jetzt beschädigt.

Doch derartig gründlich demoliert wie von den bis dato unbekannten Randalierern in der Nacht von Sonntag auf Montag wurde sie noch nicht. "Es ist schlimmer als vor drei Jahren", sagt Nolden, der bereits damals angesichts der mutwilligen Zerstörungen Alarm geschlagen hatte — worauf einige Zeit zumindest relative Ruhe herrschte. Hans Nolden hat gestern umgehend bei Ralf Hoffmann, dem Bezirksbeamten der Polizei Strafanzeige erstattet: Hinweise auf etwaige Täter gab es gestern nicht.

Beschädigt wurde nicht allein der Zaun. Auch das unweit gelegene "Heiligenhäuschen" am Lommertzweg ist mit Farbe beschmiert worden. "Die können wir so nicht einfach entfernen", sagt Hans Nolden. Im Nettesheimer Martinuspark sind kürzlich sämtliche Papierkörbe aus ihren Halterungen gerissen worden.

Dass Kinder und Jugendliche Zaunlatten herausreißen, um sie beim Fußballspielen auf dem Festplatz als Tormarkierungen zu benutzen, kommt durchaus häufiger vor: Hans Nolden ärgert sich dann zwar, doch "ist dies kein Vergleich mit dem jetzigen Schaden". Nach Lage der Dinge wird ihm nichts anderes übrigbleiben, als den Zaun in den nächsten Tagen gemeinsam mit seinem Mitstreiter Paul Schmitz wieder in Schuss zu bringen.

An den "Job" gekommen war Nolden vor 15 Jahren. Damals, 1998, leitete der 77-Jährige den Bautrupp der St. Sebastianus-Bruderschaft, die den Platz gepflastert und dort Steine verlegt hat. Seither fungiert der Chef der Artillerie als Platzwart: Er schneidet das Gras und entsorgt den gröbsten Unrat, der sich auf dem der Gemeinde gehörenden Gelände ansammelt. Für sachdienliche Hinweise zu den Tätern will Nolden eine Belohnung von 100 Euro aussetzen.

Die Art der Schäden lässt die Vermutung zu, dass es sich um Betrunkene gehandelt haben könnte. Allerdings hat es in Butzheim Sonntagnacht keine größeren Feierlichkeiten gegeben. Die Belohnung für sachdienliche Hinweise zu den Tätern will Hans Nolden aus eigener Tasche bezahlen. Von seiner öffentlichen Kritik erhofft er sich, genau wie vor fast drei Jahren, zumindest eine gewisse Abschreckungswirkung auf zerstörungswütige Zeitgenossen.

Ob die Zahl derartiger Übergriffe in den vergangenen Jahren tatsächlich zugenommen hat, mag dahinstehen. Sicher ist jedoch, dass sich die Anzahl vergleichsweise spektakulärer Fälle gehäuft hat. Bei der SG Rommerskirchen/Gilbach etwa wurden in den Jahren 2011 und 2012 zunächst die Jahn-Wiese und dann der bisherige Tennenplatz verwüstet, wobei motorisierte Straftäter am Werk waren. Täter fanden sich, soweit bekannt, hier nicht. Gleiches gilt für den Einbruch in ein Kapellchen am Nettesheimer Friedhof, wo im Oktober vergangenen Jahres eine Madonnenstatue gestohlen wurde.

Konkrete Zahlen, ob es hier tatsächlich einen Anstieg gibt, sind auch Rathaussprecher Elmar Gasten nicht bekannt. "Ich würde allerdings nicht sagen, dass es einen signifikanten Anstieg von Zerstörungen öffentlichen Eigentums gibt", sagt Gasten angesichts der jüngsten Vorfälle.

(NGZ/rl)
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