Protest der Erzieherinnen Streik im Abenteuerland

Protest der Erzieherinnen · Erzieherinnen aus Anstel beteiligten sich am Dienstag an den Protesten der Gewerkschaft verdi.

 Erzieherinnen der Kindertagesstätte „Abenteuerland“ beteiligten sich am Dienstag an Protesten der Gewerkschaft verdi.

Erzieherinnen der Kindertagesstätte „Abenteuerland“ beteiligten sich am Dienstag an Protesten der Gewerkschaft verdi.

Foto: NGZ

Erzieherinnen aus Anstel beteiligten sich am Dienstag an den Protesten der Gewerkschaft verdi.

Anstel Für die Mitarbeiter der Kindertagestätte "Abenteuerland" war es eine ganz neue Erfahrung: Erstmals in der Geschichte der Einrichtung wurde gestern dort gestreikt - landesweit hatte die Gewerkschaft verdi in 400 Kindergärten zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Der Ansteler Kindergarten war in der Gemeinde wie im Rhein-Kreis Neuss der einzige, der von dem Ausstand betroffen war. Statt der 85 Kinder, die ansonsten die vier Gruppen des "Abenteuerlands" besuchen, waren nur zehn Jungen und Mädchen anzutreffen, die regulär bis 16.30 Uhr in einer "Notgruppe" betreut wurden. Karin Peters, die Leiterin der Tagestätte, war mit vier Mitarbeiterinnen zur zentralen verdi-Kundgebung nach Wuppertal gereist.

Dass auch der Ansteler Kindergarten betroffen sein könnte, sei den Eltern schon seit Beginn des Streiks vor gut zwei Wochen bekannt gewesen, sagt Ingrid Irmen, die als stellvertretende Leiterin der Tagesstätte gestern die Stellung hielt. Vergangene Woche habe der Protest-Entschluss dann endgültig festgestanden. Daraufhin seien die Eltern sofort informiert worden.

Negative Reaktionen habe es nicht gegeben, so Ingrid Irmen, die mit einer Logo- und einer Motopädin sowie einer Einzelbetreuerin den Notbetrieb organisierte. "Wir streiken ja nicht für uns, sondern dafür, dass es den Kindern besser geht", verweist Ingrid Irmen auf den Zweck des Arbeitskampfs, bei dem es nicht ausschließlich um bessere Bezahlung, sondern auch um die Arbeitsbedingungen in den Kindergärten geht.

Die zu großen Gruppen etwa ermöglichten nur schwer eine individuelle Betreuung der Kinder, so die stellvertretende Leiterin des "Abenteuerlandes". Hinzu komme, dass immer häufiger auch Kinder im Alter unter drei Jahren aufgenommen würden, in Anstel sind dies zurzeit fünf Jungen und Mädchen.

Ein weiteres Problem besteht laut der Vize-Leiterin Irmen darin, dass es in der Regel keine Krankheitsvertretungen gebe. Intensiviert habe sich in den vergangenen Jahren zudem der Papierkrieg, der während der Arbeit zu erledigen sei. Im "Abenteuerland" sieht Irmen konkreten Verbesserungsbedarf in Punkto Schallschutz und den allzu dünnen Wänden der Einrichtung: Nur wenige Kinder in der Turnhalle könnten eine Lärmkulisse produzieren, die die Arbeit in den anderen Gruppen beeinträchtige, so Ingrid Irmen.

(NGZ)
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