Rommerskirchen Sternsinger sammeln auch für Kenia

Rommerskirchen · Am Gillbach waren und sind rund 100 Kinder unterwegs. Mehr als 20 segneten im Bereich von St. Martinus die Häuser.

 Die Zahl der Sternsinger in der Gemeinde ist wieder zurückgegangen. Die, die mitmachen, sind aber hochmotiviert: wie diese Gruppe vor der Nettesheimer Kirche.

Die Zahl der Sternsinger in der Gemeinde ist wieder zurückgegangen. Die, die mitmachen, sind aber hochmotiviert: wie diese Gruppe vor der Nettesheimer Kirche.

Foto: LINDA HAMMER

Die achtjährige Tabea war schon von den Vorbereitungen für die Sternsingeraktion begeistert. "Super" fand sie die vorherigen Treffen, bei denen unter anderem Singen geübt und ein Film über Flüchtlinge zu sehen war. Am Sonntag war die Grundschülerin Teil des gut 20-köpfigen Sternsingerteams, das im Einzugsbereich der Pfarrgemeinde St. Martinus in Nettesheim, Butzheim, Frixheim und Anstel die Häuser segnete und um Spenden für Flüchtlingskinder in Malawi bat.

Das schon seit Jahren erkennbare Problem, genügend Kinder für die Sternsingeraktion zu gewinnen, hat sich zuletzt noch einmal vergrößert, wie Gemeindereferentin Margret Keusgen und Pfarrsekretärin Stephanie Dunkel deutlich machen. "Wir haben zusammen mindestens zehn Stunden telefoniert, um die Kinder einzuladen", erzählt Margret Keusgen. Ihr zufolge konnten wegen des "Personalmangels" am Sonntag keineswegs alle Haushalt besucht werden. "Heute beginnen alle gleich schon als Könige, früher mussten sich die Sternsinger ,hochdienen', ehe sie als König mitgehen konnten", erinnert sich Stephanie Dunkel an Zeiten, in denen noch doppelt so viele Kinder unterwegs waren. Das geschwundene Interesse führt sie auch auf die mangelnde Motivation mancher Eltern zurück. "Sehr erfreulich" ist für Margret Keusgen indes, dass "es keinen Mangel an Jugendlichen gibt, die die Kinder begleiten", wobei sie eine Ursache dafür in "der guten Firmvorbereitung" sieht. Immerhin waren zehn Heranwachsende, viele selbst ehemalige Sternsinger, als Begleiter dabei. Zu den hochmotivierten Sternsingern gehört Jan Redemann (13) aus Anstel: "Es macht Spaß und man kann anderen helfen." Für ihn ist es jedenfalls besser als "einfach rumzusitzen und nichts zu tun", sagte Jan Redemann, der erstmals nicht in Anstel, sondern in Butzheim auf Tour war.

Ungeachtet der gesunkenen Teilnehmerzahl rechnet Margret Keusgen damit, dass auch diesmal mehr als 4000 Euro gesammelt worden sind. In der Gemeinde St. Martinus hat es mit der Sternsingeraktion seit vergangenem Jahr eine besondere Bewandnis. Die Hälfte des von den Kindern gesammelten Betrags kommt der kenianischen Missionsstation Riruta zugute und ist für die Arbeit der tätigen Schwester Damian Maria Boekholt mit Straßenkindern bestimmt. Die Station in Riruta wird seit 1975 vom Basarkreis der Gemeinde St. Martinus unterstützt. Seinerzeit wirkte dort die aus Butzheim stammende Missionsschwester Reinhilda, wobei der jährliche Basar an St. Martinus auch nach deren Tod 1981 ein fester Termin im Gemeindeleben geblieben ist. Beim Basar vor Weihnachten kam ein Erlös von 5500 Euro zusammen, den Stephanie Dunkel bereits nach Kenia überwiesen hat. Mehr als 30 Jahre nach dem Tod von Reinhilda Schmitz gibt es dank Schwester Damian wieder einen persönlichen Draht nach Riruta. Vor zwei Jahren hat Agnes Kremer-Schillings von der Missionsprokur Knechtsteden eine auch nach Riruta führende Afrika-Reise organisiert, bei der sich Mitglieder der Gemeinde St. Martinus erstmals persönlich überzeugen konnten, wie die von ihnen unterstützte Arbeit konkret aussieht.

(NGZ)
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