Rommerskirchen SPD fordert Konzept für Rettungsdienst

Rommerskirchen · Die SPD kritisiert, dass die jüngsten Zahlen des Kreises zu den Einsätzen von Rettungswagen nicht aussagekräftig genug seien.

Nachdem der Rhein-Kreis Neuss im Sommer 2012 einen Rettungswagen ans RWE Kraftwerk Neurath verlegte, haben sich die Eintreffzeiten bei Einsätzen in Rommerskirchen verbessert. Vierteljährlich erhält die Gemeinde seither Zahlen zu den Einsatz- und Eintreffzeiten, während Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sich bereits mehrfach mit Bürgermeister Albert Glöckner und Mitgliedern der Ratsfraktionen zu Gesprächen traf. Rundweg unzufrieden ist damit SPD-Ratsmitglied Bernd Klaedtke: "Wurden noch im letzten Jahr durch den Rhein-Kreis gut bewertbare Einsatz- und Eintreffzeiten für die einzelnen Rettungsdiensteinsätze zur Verfügung gestellt, ist dies inzwischen nicht mehr der Fall."

Laut Klaedtke, der bei der Kölner Berufsfeuerwehr für die Einsatzplanung zuständig ist, moniert, dass es seit April nur noch "eingeschränkte Datensätze" gegeben habe. Diese vom Kreis aufgearbeitete Einsatzstatistik zeige lediglich Durchschnittswerte zu den Eintreffzeiten. "Überhaupt keine Berücksichtigung finden in dieser Statistik Rettungsmittel, welche von außerhalb des Kreisgebietes in Rommerskirchen eingesetzt wurden". Eine fachgerechte Interpretation von Eintreffzeiten sei auf dieser Grundlage nicht mehr möglich. Kreis-Pressesprecher Reinhold Jung widerspricht: "Über die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes wird die Gemeinde Rommerskirchen quartalsweise umfassend und vollständig informiert." Entgegen der Annahme der SPD, der Kreis wolle den Rettungswagen bereits während des Winters von Neurath nach Frimmersdorf verlegen, gibt es laut Jung hierfür noch keinen Termin: "Die Verlegung des in Neurath stationierten Rettungstransportwagens nach Frimmersdorf erfolgt nach Fertigstellung des dort geplanten Neubaus des Feuerwehrgerätehauses. Wann dies genau der Fall ist, kann derzeit nicht gesagt werden, da mit dem Bau durch die Stadt Grevenbroich noch nicht begonnen wurde."

Die SPD fürchtet angesichts der beabsichtigten Verlegung eine neuerliche Verschlechterung der Zeiten, wie Bernd Klaedtke deutlich macht. "Ein drei Kilometer längerer Anfahrtsweg sei gleichbedeutend mit gut drei Minuten späteren Eintreffzeiten." SPD-Fraktionschef Martin Mertens bedauert, dass es bislang noch keine Informationen zu einem Konzept des Kreises für die rettungsdienstliche Versorgung der Gemeinde gegeben habe. Einen entsprechenden Auftrag hatte Mitte Januar der Kreistagsausschuss für das Rettungswesen, den Feuer- und Katastrophenschutz erteilt. "Dabei war die Notwendigkeit von kurzen Hilfsfristen betont worden", sagt Mertens. "Eigentlich hilft nur die Stationierung eines Rettungswagens in Rommerskirchen, um die Versorgung dauerhaft sicherzustellen. Es gibt bereits Lösungsvorschläge für die Stationierung eines Fahrzeugs in der Gemeinde.

(NGZ)
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