Rommerskirchen Sorgen bereiten nur die Wasserkosten

Rommerskirchen · DJK Hoeningen zieht nach zwei Jahren Kunstrasenplatz positive Bilanz. Die Eintracht berät auch andere Vereine.

In Rommerskirchen ist der neue Kunstrasenplatz gerade eröffnet worden. Die DJK Eintracht Hoeningen kann bereits seit zwei Jahren auf einem derart modernen Terrain spielen. Zeit für eine erste Zwischenbilanz, die auch die Rommerskirchener Fußballer interessieren dürfte. Immerhin wurde auch deren Platz nach dem "Hoeninger Modell" errichtet, das inzwischen kreisweit Beachtung findet. "Wir sind stolz auf unsere Vorreiterrolle", sagt Präsident Helmut Wiechert. Aber Sorgen bereiten die Wasserkosten. Beraten haben die Hoeninger Fußballer in den vergangenen beiden Jahren die Vereine aus Glehn, Straberg und Delrath, die gleichfalls Kunstrasenplätze anlegen wollen.

Über Hoeningen hinaus dürfte daher die Frage interessant sein, ob das 2011 auf den Weg gebrachte Konzept aufgeht. "Im Großen und Ganzen ist das mit einem klaren Ja zu beantworten", sagt Wiechert. Gleichwohl ist die im September 2011 angebrochene neue Ära kein reines Zuckerschlecken für den Verein: "Wir kannten noch nicht alle Kosten, die auf uns zugekommen sind", so Wiechert. Bereits während der Bauphase im Sommer 2011 musste der Verein 8000 Euro aus der Vereinskasse beisteuern. Gerade beglichen wurde eine Nachzahlung von 5400 Euro für die Stromkosten der beiden vergangenen Jahre.

Was den Verantwortlichen der DJK Eintracht am meisten Kopfzerbrechen bereitet: Die Höhe der Wasser- und Abwasserkosten sei ihnen vorab nicht bekannt gewesen. "Die waren immer durch die Gebäudewirtschaft der Gemeinde abgedeckt", erzählt Wiechert. "Natürlich hatten wir in unseren Berechnungen Wasserkosten eingerechnet, aber nicht in dieser Höhe", so der Chef der Hoeninger Fußballer. Er und sein Stellvertreter Manuel Garcia-Martinez wollen daher mit der Gemeinde über die Energiekosten noch einmal nachverhandeln. Alles in allem muss der Verein jährlich knapp 16 000 Euro aus eigenen Mitteln beisteuern, damit das Projekt Kunstrasen gelingt.

Wiechert und Guardia-Martinez beantworten die Frage, ob sie den eingeschlagenen Weg erneut wählen würden, mit einem klaren Ja: "Trotz der großen finanziellen Anstrengungen hat es sich gelohnt." Dies zeige nicht allein der große Zuspruch der Gastvereine. Die Zahl der Mitglieder hat sich seit 2011 um 20 Prozent auf derzeit 374 erhöht. Der Zuwachs setzt sich zu einem großen Teil aus Kindern und Jugendlichen zusammen. Dabei konnte inzwischen auch die "Bahndamm-Grenze" überschritten werden: Auch etliche Kinder aus dem Bereich zwischen Anstel und Butzheim spielen mittlerweile in Hoeningen. Inzwischen bietet die DJK Eintracht anderen Vereinen, die an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sind, sogar Gastrecht: Die C-Jugend des TuS Grevenbroich etwa trainiert ebenso in Hoeningen wie zwei Damenteams des SV Hemmerden. Schließlich hat Kunstrasen einen unschätzbaren Vorteil: "Wir können fast immer spielen, bis auf die Tage, die vom Verband abgesagt werden", sagt Wiechert. Nachdem für 2500 Euro gerade die zweite Grundreinigung erfolgt ist, bleibt gerade im Herbst wegen des anfallenden Laubs tägliche Arbeit am Platz nötig: Der Verein hat daher einen Platzwart angestellt. Sportlich setzt der 1927 gegründete und damit älteste Fußballverein der Gemeinde auf Eigengewächse: Die in der Kreisliga B spielende erste Mannschaft setzt sich zu 90 Prozent aus Kickern zusammen, die aus Hoeningen und der Umgebung stammen. Der Tatendrang der DJK Eintracht ist noch längst nicht gestillt. Das nächste Projekt: 2014 soll ein Boulefeld für die älteren Bewohner der umliegenden Dörfer errichtet werden.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort