Das "Sonnenbad" am Nettesheimer Weg soll mit LED-Beleuchtung versehen werden. Dafür sprach sich gestern Abend einstimmig der Rat aus, nachdem bereits der Bauausschuss einen entsprechenden Beschluss empfohlen hatte. Gefördert wird das Projekt aus Bundesmitteln, und zwar bis zu einer Höhe von 30 Prozent der Gesamtinvestitionskosten. Nachdem die Gemeinde im April 2014 einen entsprechenden Antrag gestellt hatte, liegt die Förderzusage nun vor. Bei einem im Etat eingeplanten Eigenanteil von knapp 37 500 Euro liegen die Gesamtkosten bei 52 500 Euro.

Bereits im vergangenen Jahr war die benachbarte Mehrzweckhalle mit LED-Technik ausgerüstet worden. Beim Energiesparen in den gemeindeeigenen Gebäuden haben sich Politik und Verwaltung für das Hallenbad entschieden, weil dort die Amortisationskosten deutlich kürzer sind als im Rathaus oder in den kleineren Turnhallen. Bei denen ist es "wahrscheinlich sinnvoller, bei einer zu gegebener Zeit fälligen Sanierung der Beleuchtung auf LED-Technik umzusteigen. Vorerst besteht diese Notwendigkeit nicht", sagt Daniela Parente von der Gebäudewirtschaft des Rathauses. Dass die Amortisationszeit im Hallenbad günstiger ist, liegt an dessen längeren Betriebszeiten. Die Entscheidung, die Hallenbad-Beleuchtung auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, lag zudem nahe, weil hier seit dessen Entstehung in den 1970-er Jahren noch nichts an der Beleuchtung geändert wurde - von Reparaturen abgesehen. Obwohl das nach der Jahrtausendwende mit dem Namen "Sonnenbad" versehene Schwimmbad stets ein Zuschussbetrieb war (und wohl auch bleiben wird), gab es in den vergangenen Jahrzehnten einen Konsens aller politischen Kräfte für dessen Erhalt. Dass es zuletzt einen bilanziellen Verlust in Höhe von rund 300 000 Euro aufwies, liegt keineswegs an mangelnder Attraktivität. Seit Petra Gemmer 1998 die Leitung des Sonnenbads übernommen hat, sind die jährlichen Besucherzahlen von 25 000 im Jahr 1998 auf über 42 000 2014 gestiegen. Die 2013 vom Rat beschlossene Erhöhung der Eintrittspreise hat nach Gemmers Worten zu keinem Einbruch bei den Besuchern geführt. Deren stetig wachsende Zahl hat sogar zu einer Ausweitung der Öffnungszeiten geführt. "Früher war das Bad nur dienstags ab 7 Uhr geöffnet, heute ist es auch von Mittwoch bis Freitag ab 7 Uhr auf. Hinzu kommt, dass freitags die Öffnungszeit bis 22 Uhr verlängert wurde", sagt Gemmer, die mit fünf Mitarbeitern das Bad zu einem populären Freizeitort gemacht hat. 2015 ist übrigens Jubiläumsjahr: Das Bad ist mittlerweile 40 Jahre alt. Außer einem Frühstück für die Senioren, das bereits stattgefunden hat und einer noch geplanten Grillfeier sind keine größeren Feierlichkeiten vorgesehen, berichtet die Leiterin des Sonnenbads. Die gestern beschlossene Umrüstung auf LED-Beleuchtung wird aller Voraussicht nach in der Winterpause erfolgen, wenn das Schwimmbad ohnehin geschlossen ist.