Rommerskirchen Silo-Abriss belastet Anwohner

Rommerskirchen · In den vergangenen Wochen ist vor dem Hochsilo der Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft am Eckumer Steinbrink ein Schuttberg entstanden. Nun bildet er das Plateau für den Abrissbagger. Anwohner klagen über Staubbelastung.

 Dietmar Knipping hat Verständnis für den Baulärm. Gegen den Staub, den der Abriss an seinem Garten verursacht, müsse jedoch etwas getan werden.

Dietmar Knipping hat Verständnis für den Baulärm. Gegen den Staub, den der Abriss an seinem Garten verursacht, müsse jedoch etwas getan werden.

Foto: jaz

Die Ostertage haben Dietmar Knipping, seine Frau und sein Sohn noch einmal zum Grillen im eigenen Garten nutzen können. Doch jetzt ist Schluss mit der Idylle. Denn aus dem bevorstehenden Mai wird für die Knippings und die anderen beiden Mietparteien des Hauses am Steinbrink 1 wohl kein Wonnemonat werden: Direkt an ihrem Garten türmt sich meterhoch der Abrissschutt auf dem Gelände der Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft. Vor allem der Staub macht den Knippings zu schaffen.

Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Buir-Bliesheimer wurde bereits dem Erdboden gleich gemacht. Nun ist der Abriss des Hochsilos in vollem Gange. In wenigen Monaten soll auf dem Gelände der Discounter Netto einen neuen Markt eröffnen. Doch das Vorhaben, das künftig den Eckumer Handel bereichern soll, sorgt erst einmal für Unmut. Geradezu bedrohlich wirkt der Schutthaufen, von dem aus ein Bagger des Abbruchunternehmens Linkamp begonnen hat, das Silos Stück für Stück abzutragen. Anfang April hatten die Gemeinde Rommerskirchen und die "7x7 concept GbR" diesen Schritt gegenüber der NGZ angekündigt.

Doch Anwohner Knipping klagt: "Niemand hat uns Anwohnern gesagt, dass der Schutt erst herangekarrt werden muss", verweist Dietmar Knipping auf den regen Transportverkehr in der Woche vor Ostern. Da sei aus dem Schutt ein ansehnlicher Berg inklusive einer Rampe entstanden. "Man könnte meinen, dass wir in Deutschland keine großen Bagger haben", merkt Knipping sarkastisch an.

Und weiter: "Die nehmen einen derart kleinen Bagger nur, um Kosten zu sparen." Er und seine Familie leben seit acht Monaten am Steinbrink. Nun beobachten sie den Abriss genau: 13 Stunden haben die Arbeiter Knippings Angaben nach am ersten Tag des Abrisses gearbeitet. Angesichts des bisherigen Ergebnisses zweifelt er jedoch daran, dass das Abrissunternehmen seinen Zeitplan einhalten kann. Bis Mitte Mai sollte der Abriss erledigt sein.

Größtes Ärgernis für die Knippings ist nicht der Lärm. "Der ist unvermeidlich", sagt der Familienvater. Dass es so erheblich staubt, könnte seiner Meinung nach jedoch mit entsprechenden Mitteln unterbunden werden. Aktuell erreichen "zwei Arbeiter mit ihren Wasserschläuchen kaum die Außenwand des Silos, die gerade abgerissen wird", erklärt er. Zum Beispiel könne die Feuerwehr einen Wasserschleier legen. Besonders betroffen sei eine Mieterin im Dachgeschoss: "Bei ihr sind es 30 Grad und sie kann das Fenster wegen des Staubs nicht öffnen", erzählt Knipping. Von den Behörden fühlen sich die Anwohner schlecht informiert.

(NGZ)
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