Rommerskirchen Seit 40 Jahren im Dienste des Herrn
Rommerskirchen · Geprägt vom Zweiten Vatikanischen Konzil, hält Franz Josef Freericks, der Dechant des Dekanats Dormagen/Grevenbroich, nicht viel von innerkirchlicher Schwarzmalerei. Am Sonntag feiert er mit vielen Gästen Priesterjubiläum.
Zum Priester geweiht wurde Dechant Monsignore Franz Josef Freericks am 1. Februar 1973. Dass er sein 40-Jahr-Jubiläum erst am kommenden Sonntag feiern wird, hat einen ganz simplen Grund: " Weil das Wetter dann schöner ist", sagt Freericks, der seit 22 Jahren Pfarrer von St. Peter ist. Während des Winters hätten die St. Sebastianus-Bruderschaft und die Feuerwehr ungern ihr Festzelt auf dem Kirchplatz aufgestellt.
Feiern wird Franz Josef Freericks sein Jubiläum mit einer am Sonntag um 15 Uhr beginnenden heiligen Messe. Neben den Gläubigen und etlichen Kollegen wird auch einer seiner akademischen Lehrer mit von der Partie sein: Professor Wolfgang Beilner, renommierter Neu-Testamentler aus Salzburg, hält die Predigt. Franz Josef Freericks verdankt dem Gelehrten, der als Apostolischer Protonotar einen hohen päpstlichen Ehrentitel trägt, eingestandenermaßen viel. Nach Salzburg hatte es Freericks zunächst vor allem wegen "der Schönheit der Stadt und ihrer Umgebung" gezogen. Sein Professor habe ihn ans Arbeiten gebracht.
Die Teilnehmer des Gottesdienst müssen am Sonntag keinen theologischen Fachdiskurs fürchten. "Ich predige nicht für meine Kollegen, sondern so, dass es auch die Putzfrau verstehen kann", zitiert Franz Josef Freericks die Devise von Wolfgang Beilner. Der Entschluss, Priester zu werden, ist bei dem Jubilar über längere Zeit gereift: "Die Familie, die Zeit als Messdiener und in der Jugendarbeit haben wesentlich dazu beigetragen", erinnert er sich.
Theologie hat er zunächst aus Interesse zu studieren begonnen, "ohne zu wissen, ob ich geweiht werde". Ursächlich für seinen Entschluss sei "die Begeisterung für das Zweite Vatikanische Konzil" gewesen. "Das prägt mich noch heute", sagt Franz Josef Freericks. Drei seiner Mitabiturienten am damaligen Neusprachlichen Gymnasium in Bergheim entschieden sich gleichfalls für katholische Theologie, ein weiterer wurde evangelischer Pfarrer. Bereut hat Franz Josef Freericks seine Entscheidung nicht: "Ich finde es nach wie vor interessant und bin immer noch gern Priester", sagt der 66-Jährige. Mit Sorge beobachtet er zwar den "Abbruch der Volkskirche im Rheinland". Doch er zählt nicht zu den Pessimisten: "Das hat es in der Kirchengeschichte immer mal wieder gegeben. Ich gehöre jedenfalls nicht zu denen, die sagen, es muss erst schlimmer werden." Franz Josef Freericks versucht, auch die positiven Seiten zu sehen, so etwa, dass "durchaus mehr Zeit ist, mit Einzelnen ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen zu vertiefen." Als Beispiel nennt er den jüngst in Köln gefeierten Eucharistischen Kongress: "Im Beichtgarten habe ich dreieinviertel Stunden nur Beichte gehört." Nach seiner Priesterweihe durch Joseph Kardinal Höffner war Franz Josef Freericks zunächst an St. Katharina in Hürth tätig. In Köln-Riehl machte er erste Erfahrungen in kirchlichen Leitungsfunktionen. "Stirbt der Pastor, verwest der Kaplan", sagt er rückblickend auf seine Tätigkeit als Pfarrverweser an St. Engelbert zurück.
Die Vorbereitung seines Jubiläums liegt in den Händen der Gläubigen in der Pfarreiengemeinschaft Rommerskirchen-Gilbach. Freericks' Wunsch: Die Festreden mögen einen gewissen zeitlichen Rahmen nicht sprengen.