Rommerskirchen Schach begeistert Schüler

Rommerskirchen · Seit Oktober 2010 gibt es auch an der Kastanienschule eine Schach-AG. Durch das Spiel lernen die Kinder, sich zu konzentrieren. Die Hauptsache sei jedoch die Motivation, für die Schachlehrer Michele Calandriello sorgt.

So deutlich würden es sicherlich viele Lehrer gern öfter von ihren Schülern hören: "Schach ist ein Denksport und ich denke nun einmal ziemlich gern", beschreibt der zehnjährige Moritz Hütten seine Motivation, bei der Schach-AG der Kastanienschule mitzumachen.

Die gibt es noch nicht allzu lange: Können Kinder an der Gemeinschaftsgrundschule Frixheim schon seit sechs Jahren lernen, was es mit Springern, Läufern, Damen und Königen auf sich hat, gibt es dieses Angebot in Hoeningen erst seit vergangenem Herbst. Nicht zuletzt dank Michele Calandriello: Der 71-Jährige ist von Kindheit an Schachfan, hat zeitweise bei Bayer Leverkusen gespielt und hat Zeit und Lust, die Kinder mit dem königlichen Spiel vertraut zu machen:

Herbert E. Müller, den "Vater des Schulschachs" in Rommerskirchen und Dormagen, kennt er schon seit längerem und über Müller kam der Kontakt zu Michael Kemper zustande, der in Frixheim die Schachkurse abhält. Schulleiterin Gabriele Domhof war begeistert und so konnte die Schach-AG einige Wochen nach Beginn des laufenden Schuljahrs starten.

Den im Herbst 2010 im Alten Schloss in Grevenbroich abgehaltenen Kreismeisterschaften im Schulschach sah Calandriello mit gemischten Gefühlen entgegen. Gerade einmal wenige Wochen konnten seine Schützlinge üben. Dennoch sprang ein Achtungserfolg heraus: Der letzte Platz wurde vermieden. Tristan Bongartz holte den 14. von 120 Plätzen und war bester Einzelspieler aus Rommerskirchen.

Über seinen Freund Moritz Hütten ist der gleichfalls die vierte Klasse besuchende Tim Böge (9) zur Schach AG gestoßen. "Man muss sich konzentrieren und ruhig bleiben", nennt er ein paar charakteristische Vorzüge des Spiels — nicht ohne das Wichtigste zu vergessen: "Wir haben immer Spaß."

Einig sind sich Tim Böge, Moritz Hütten und Florian Peiffer darin, dass Schach inzwischen "ein richtiges Hobby von uns geworden ist." Keinen Widerspruch hierzu gibt es vom sieben Jahre alten Erstklässler Tom Roesberger, dem jüngsten Mitglied der Hoeninger Schach AG. Die steht jetzt vor dem Bauerndiplom, bei dem Kasparows kleine Nachfolger beweisen können, dass sie die Spielregeln intus haben.

Auch wenn Michele Calandriello bei manchen Patzer seiner Schützlinge schon mal die Haare zu Berge stehen, spart er nicht mit Lob: "Sie sind sehr clever und richtige Talente." Calandriello wünscht sich, dass auch die Eltern ihre Kinder unterstützen und häufiger mit ihnen Schach spielen. Sein Ziel: "Die Schüler sollten besser werden als ihr Lehrer selbst."

(NGZ)
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