Der Historiker von Rommerskirchen Lokalhistoriker Josef Schmitz gestorben
Anstel · Der Pädagoge, der früher die Hauptschule leitete, und Historiker ist 84 Jahre alt geworden.
Noch im Oktober war Josef Schmitz im Fernsehen zu sehen: In der WDR-Reihe „Hamzi ‚ne Frage?“ mit Reporter Hamzi Ismail löste der promovierte Historiker das Ansteler Rätsel, was es denn wohl mit der „Schindskuhl“ auf sich habe. Jetzt ist Josef Schmitz im Alter von 84 Jahren verstorben. Ein nicht geringer Teil von Rommerskirchenern hat den Pädagogen und Historiker Josef Schmitz selbst noch als Lehrer erlebt, etwa in der damalige Volksschule in Vanikum oder später als Leiter der 1991 aufgegebenen Hauptschule am Nettesheimer Weg.
Später wurde Josef Schmitz zum Abschluss seiner beruflichen Laufbahn Leiter der ersten Gesamtschule in Mönchengladbach. Schon zu dieser Zeit war er auch als Autor lokalhistorischer Standardwerke in Erscheinung getreten, die der Vater zweier Töchter während seines Ruhestands um etliche vermehren sollte.
Dass er damit Pionierarbeit leistete, war Schmitz durchaus bewusst: Noch vor 50 Jahren sei die Geschichte der heutigen Gemeinde Rommerskirchen noch völlig unerforscht gewesen“, sagte Schmitz vor einigen Jahren einmal.
Mehr noch: Mit seinen Ortschroniken ist der seit Jahrzehnten in Anstel lebende, gebürtige Hoeninger inzwischen gleichsam zu einer „Primärquelle“ für bestimmte Aspekte der Lokalhistorie avanciert: Nach dem Einsturz des von ihm häufig besuchten Kölner Stadtarchivs im Jahr 2010 gibt es viele Dokumente, auf die er in seinen Arbeiten Bezug nahm, schlicht und einfach nicht mehr.
Sein Buch über die 20 Rittersitze des Mittelalters sowie 41 Stifts- und Klosterhöfe, die es im heutigen Rommerskirchen vor 1800 gab, förderte viele bis dahin unbekannte Fakten zutage, könnte indes heute mangels der bei dem Archiveinsturz vernichteten Zeugnisse nicht mehr geschrieben werden, wie er 2013 anmerkte. Zuletzt schrieb Josef Schmitz an einer Chronik von Anstel und Frixheim, wobei offen ist, inwieweit er sie hat vollenden können.
