Nachruf Friedel Abts Rheinische Frohnatur mit schwerem Schicksal

Rommerskirchen · Friedel Abts ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Der gebürtige Vanikumer war nicht nur als CDU-Ratsmitglied bekannt.

 Friedel Abts war eine Institution an der Gillbachschule.

Friedel Abts war eine Institution an der Gillbachschule.

Foto: Hans Jazyk/h. jazyk

Im Alter von 73 Jahren ist kürzlich Friedel Abts verstorben. Der langjährige CDU-Kommunalpolitiker war in Rommerskirchen bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Ermöglicht hat dies sicherlich die Tatsache, dass er fast dreieinhalb Jahrzehnte lang in Diensten der Gemeinde stand, die längste Zeit davon als Hausmeister der Gillbachschule. Von 1988 bis 2004 gehörte er der CDU-Fraktion im Gemeinderat an, bis 2009 blieb er als sachkundiger Bürger politisch aktiv.

Der gebürtige Vanikumer nahm bis zu seinem Ruhestand im Juni 2008 gemeinsam mit den Lehrern stets auch die Pausenaufsicht wahr und hat dabei keineswegs nur als Streitschlichter agiert. Wenn kleinere Wehwehchen zu kurieren waren, wusste er stets Rat. „Heute ist Montag, da streitet man sich nicht“, zitierte die Schülerzeitung bei seinem Abschied 2008 einen gängigen Spruch von Abts.

In besonders nachhaltiger Erinnerung geblieben war ihm der Weltjugendtag 2005: Seinerzeit waren in der Schule und der benachbarten Turnhalle 750 junge Katholiken aus aller Welt einquartiert worden. Auch wenn Abts von morgens halb sechs bis spät in die Nacht hinein im Einsatz war – „es war herrlich“, beschrieb er einmal den überaus harmonischen Ablauf des Ganzen.

Der eingefleischte Anhänger des 1.FC Köln hatte gute Kontakte zum einstigen FC-Profi Christian Müller. Die bescherten Nachwuchskickern der SG Rommerskirchen/Gilbach hie und da auch schon mal die Möglichkeit, Spiele der Geißbock-Elf live zu verfolgen. „Ich habe jeden Tag ein anderes Hobby“, sagte Friedel Abts einmal. Er war begeisterter Läufer, filmte und fotografierte gern und gehörte seit 1962 der Vanikumer Artillerie an. Nicht ganz so bekannt war eine andere Seite des Wirkens von Friedel Abts, der nämlich als effektiver „Hilfsheriff“ mehrfach dazu beitrug, dass die Polizei im damals noch unbebauten Gebiet rund um den Nettesheimer Weg den einen oder anderen Ganoven festnehmen konnte.

Durch einen 2011 erlittenen Schlaganfall an den Rollstuhl gefesselt, waren die letzten sieben Jahre seines Lebens auch seine schwersten: Abts, der immer sehr kommunikativ gewesen war, machte nicht zuletzt zu schaffen, dass er sein Sprachvermögen verloren hatte.

Mit seiner Frau Erika war Friedel Abts seit 1967 verheiratet. Der Vater zweier Söhne war mehrfacher Großvater. Die Trauermesse in St. Peter zelebrierte vergangenen Freitag Monsignore Franz Josef Freericks. Beigesetzt wurde Friedel Abts im engsten Familienkreis auf dem Friedhof Am Teebaum.

(S.M.)
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