Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften Die Ära Wolfgang Kuck endet

Deelen · Der seit 1994 amtierende Bundesmeister des Bezirks Nettesheim tritt nicht mehr zur Wiederwahl an. Einziger Kandidat für seine Nachfolge ist bei der Neuwahl am Donnerstagabend Frank Janssen aus Hackenbroich.

 Bezirksbundesmeister Wolfgang Kuck (Mitte) und seine Amtskollegen Robert Hoppe aus Grevenbroich (l.) und Andreas Kaiser aus Neuss.

Bezirksbundesmeister Wolfgang Kuck (Mitte) und seine Amtskollegen Robert Hoppe aus Grevenbroich (l.) und Andreas Kaiser aus Neuss.

Foto: Carina Wernig

Wenn  sich am heutigen Donnerstag  um 20 Uhr die Delegierten des Bezirks Nettesheim im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS)  im Schützenhaus Frixheim treffen, endet eine 25 Jahre währende Ära. Wolfgang Kuck (70), der seit 1994 als Bundesmeister an der Spitze des sechs Rommerskirchener und fünf Nettesheimer Bruderschaften umfassenden Bezirks stand, wird bei der turnusgemäß fälligen Neuwahl nicht wieder antreten.

„Wären wir noch 20 Jahre jünger, würden wir gern weitermachen“, sagt Kuck, der nicht im Pluralis Majestatis spricht, sondern seine Ehefrau Carola meint, die während eines Vierteljahrhunderts als Pressestelle und Fotografin des Bezirks Nettesheim und bei Bedarf auch als Fahrerin des Bezirksbundesmeisters fungierte – stets streng ehrenamtlich natürlich.

Was ihn kurz vor dem Ende seiner Amtszeit umtreibt? Für Kuck ist es das Gefühl,  „nach langer Überlegung das Richtige zu tun“, wobei er seinen Verzicht auf eine neuerliche Kandidatur als „Entschluss auf Vernunftebene“ ansieht. Mit der Perspektive, dass ihm künftig „etwas fehlen wird“, hat er sich inzwischen schon etwas vertrauter gemacht. Die Entscheidung, das Amt aufzugeben, sei innerhalb eines Jahres gereift und aus Alters- wie Gesundheitsgründen erfolgt, sagt Kuck.

Während seiner Amtszeit war es ihm stets wichtig, den persönlichen Kontakt zur Basis zu pflegen. Die Schützen betrachtet Kuck als eine große Familie. Nicht allein die schätzen an ihm besonders seine Wortgewandheit, seinen trockenen Humor und seine Schlagfertigkeit.

Zu den Höhepunkten seiner Amtszeit zählt Wolfgang Kuck, dass es gelungen ist, die Resonanz bei Veranstaltungen wie dem Bezirksjungschützen- und dem Bezirksköniginnentag deutlich zu steigern. Auch die Stiftung einer Bezirkskönigskette durch den damaligen Amtsinhaber Herbert Lüpschen aus Horrem und die Einzelbruderschaften bleibt ihm in dauerhafter Erinnerung. Was eine  besonders wichtige Aktion aus jüngerer Zeit angeht,  verweist er auf die Initiative „Schützen gegen Rechts“.

In Rommerskirchen schaffte  Wolfgang Kuck 2007 mit der Gründung der zwei Mal jährlich tagenden  Präsidentenrunde den Schulterschluss zwischen Bruderschaften und Schützenvereinen.  Hinzu kommt, dass er die aus historischen Gründen nicht immer ganz einfachen Beziehungen zu den BHDS-Bezirken Grevenbroich und Neuss nachhaltig verbessert hat und mit seinen dortigen Kollegn Robert Hoppe und Andreas Kaiser befreundet ist.

Seine Frau Carola möchte in jedem Fall eine Chronik des 67 Jahre alten Bezirks Nettesheim schreiben und kann dabei aus erster Hand schöpfen. Kuck und sein unvergessener Vorgänger Hans Prisack aus Straberg standen insgesamt nicht weniger als 50 Jahre an der Spitze des Bezirks.

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