Umweltdelikt in Rommerskirchen Wilden Müll mitten auf Feldweg entsorgt

Die Gemeinde spricht von der wohl dreistesten illegalen Müllentsorgung, die es bisher gab.

Erst wenige Wochen ist es her, dass die Gemeinde beim Frühjahrsputz mit vielen Ehrenamtlern nicht allein die wildesten Müllkippen beseitigen konnte. Am Dienstag aber entdeckte ein Bürger auf einem Feldweg hinter Gut Mariannenhöhe einen nach den Worten von Rathaussprecher Elmar Gasten ganz besonders „dreisten Fall der Ablagerung von wildem Müll“.

 Mitten auf dem Feldweg hat ein Lkw-Fahrer illegal Abfall entsorgt.

Mitten auf dem Feldweg hat ein Lkw-Fahrer illegal Abfall entsorgt.

Foto: Gemeinde

 Auch wenn der Bauhof immer wieder mit der Beseitigung illegal entsorgter Abfälle zu tun hat und Altreifen, Kühlschränke oder auch Hausmüll einsammeln muss, „einen solchen Fall hat es bislang noch nicht gegeben“, wie Gasten sagt. Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert: pflichtet ihm bei: Dies seit der mit Abstand „dreisteste Fall“ von illegaler Abfallentsorgung, den er während seiner beruflichen Laufbahn erlebt habe: Immerhin: Das Tiefbauamt leitet er mittlerweile seit weit mehr als zwei Jahrzehnten.

Mitten auf dem Feldweg fand sich nämlich eine komplette Lastwagenladung von Unrat, wobei Autoteile und Bauschutt den Hauptbestandteil ausmachten, wie ein Bürger sagt, der die „wildeste“ aller wilden Müllkippen in der Gemeinde am Dienstagnachmittag entdeckt und die Gemeinde alarmiert hatte. Der Bauhof musste für den Abtransport des Unrats sogar seinen Bagger einsetzen.

Bereits am Montagabend war gegen 22 Uhr Licht im Feld registriert worden, das womöglich von den Scheinwerfern eines Lastwagens herrührte.

Elmar Gasten zufolge ist der Lkw von der B 59 auf den Feldweg abgebogen und hat dann seine Ladung mitten auf dem Weg deponiert. „Sonst machen sich diese Leute zumindest die Mühe, den Müll am Rand abzukippen“, merkt Reimert an. Der Abfall wurde in einer Mulde entsorgt, die weder von der B 59 noch von Gut Mariannenhof aus unmittelbar einsehbar ist. Dies und die Tatsache, dass der Fahrer sich entschieden hat, den Abfall mitten auf dem Feldweg zu entsorgen und sich dadurch selbst einen etwaigen Rückweg zu versperren , lässt nicht allein für Rudolf Reimert den Schluss zu, dass der Täter über gediegene Ortskenntnisse verfügen muss. Das weit verzweigte Wegenetz zwischen Rommerskirchen, Gill, Stommeln, Stommelerbusch sowie Nettesheim und Butzheim nämlich ist selbst für Einheimische zuweilen ohne mehrfaches falsches Abbiegen nur schwer passierbar. Für Reimert zeugt die Vorgehensweise jedenfalls davon, dass der Fahrer überaus planvoll und „mit Verstand“ gehandelt hat.

 Die Gemeinde bereitet derweil eine Strafanzeige gegen Unbekannt vor. Zeugen, die weitere sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei oder dem Ordnungsamt zu melden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort