Baumbestand in Rommerskirchen Eine „Rückkehr“ der Kastanie an die Kastanienallee ist nicht in Sicht

Eckum · An der Straße in Eckum gibt es seit 2016 keine einzige Kastanie mehr. Neue Bepflanzungen sind vorerst nicht geplant.

 An der Kastanienallee in Eckum gibt es seit 2016 keine einzige Kastanie mehr. Neue Bepflanzungen sind vorerst nicht geplant.

An der Kastanienallee in Eckum gibt es seit 2016 keine einzige Kastanie mehr. Neue Bepflanzungen sind vorerst nicht geplant.

Foto: Dieter Staniek

Im Juli 2016 war an der Kastanienallee die letzte (Ross-)Kastanie gefällt worden. Ob und wann der namengebende Baum an Eckums Paradestraße zurückkehren wird, bleibt offen. Eher ernüchternd fiel im Rat die Antwort der Landschaftsarchitektin Petra Ditzen auf eine entsprechende Anfrage des in Eckum wohnenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Heinz Peter Gless aus.

„Die Kastanie ist momentan sehr anfällig für ein Bakterium, das kein Pilz ist, den Baum aber sehr schwächt und ihn für Pilze anfällig macht – gerade wenn die Bäume Stresssituationen ausgesetzt sind, wie zum Beispiel an der Straße“, sagte sie. „Kastanien eignen sich derzeit nicht als Straßenbäume“, lautet ihr vorläufiges, zeitlich nicht näher eingrenzbares Fazit.  Schon 2008 waren Pilze und Schädlinge registriert worden, ehe  in den Wintern 2010 und 2011 ein  massiver Befall mit dem Sandrüblig einsetzte, dessen Wirken letztlich so verheerend ausfiel, dass 2016 die letzte Kastanie an der Kastanienallee fiel.

Insgesamt  sind die Bäume in Rommerskirchen „in einem relativ guten Zustand“, wie die Expertin nach der Begutachtung von mehr als 1000  Bäumen berichtete.  Bäume, die auf gemeindeeigenen Grundstücken stehen, müssen nämlich regelmäßig auf ihre Verkehrssicherheit überprüft werden. In der Gemeinde Rommerskirchen sind das insgesamt 1.500 Bäume, die innerhalb einer Sichtkontrolle zweimal pro Jahr (belaubt und unbelaubt) begutachtet werden.

„Die Bäume im Gemeindegebiet sind in einem sehr gepflegten Zustand“, lobte Ditzen, die vom Bauausschuss mit der  Baumkontrolle beauftragt worden war. „Die meisten Maßnahmen müssen wir an den Friedhöfen anwenden, weil vor allem in diesem Bereich alte Bäume mit Totholz stehen.“

Doch  auch der Pilzfall mache den Bäumen weiter zu schaffen. „Ist ein Baum von einem Pilz befallen, dann wird das Holz weich und die Bäume kippen irgendwann einfach um“, weiß Petra Ditzen.

 „25 Prozent des Baumbestandes wird bei dem jetzigen Klima im Sommer Probleme haben“, lautet ihre Prognose, „und weil es noch keine endgültigen Forschungsergebnisse gibt, welche Bäume sich in den Hitzeperioden am besten eignen, kann ich auch keine Empfehlung über eine Nachpflanzung geben.“ Vor allem auch die heimische Esche sei in Rommerskirchen gefährdet. Lediglich Ahorn- und Lindenbäume seien noch nicht allzu sehr von dem Klima beeinträchtigt.

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