Zuschuss verdoppelt Rommerskirchen verteilt 28.000 Euro an Vereine

Rommerskirchen · Bei der Bezirkskonferenz wird der Jahres-Zuschuss von der Gemeinde wegen der Corona-Belastungen erhöht. Wie die Konferenz diesmal organisiert wird, ist noch offen.

Wenn es auf das Jahresende zugeht, ist Bescherung für die Vereine in Rommerskirchen. Dann entscheidet die Bezirkskonferenz in ihrer Zusammenkunft jeweils über die Verteilung der von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Zuschüsse. In diesem Jahr wird manches anders sein. Aber nicht unbedingt schlechter: Denn weil fast alle Vereine aufgrund der Corona-Pandemie und deshalb entfallener Veranstaltungen Einnahmeverluste zu verkraften haben, weist die Gemeinde von ihrem Zuteilungsschlüssel ab: Statt etwa 1 Euro für jeden Einwohner werden 2 Euro berechnet. Bedeutet: Statt 14.000 Euro werden diesmal 28.000 Euro verteilt.

Wie die zweite Änderung aussehen wird, ist noch nicht. Fest steht jedoch bereits, dass es die gewohnte Bezirkskonferenz-Sitzung im Ratssaal mit zahlreichen Teilnehmern wegen des Corona-Ansteckungsrisikos nicht geben wird. „Wir überlegen zurzeit, ob wir die Konferenz ganz anders organisieren“, berichtet Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens. Denkbar wäre etwa, sie in drei Unter-Konferenzen aufzuteilen – nach den drei Rommerskirchener Bezirken Nord (u.a. mit Ramrath/Villau und Widdeshoven), Mitte (u.a. mit Anstel, Frixheim und Nettesheim) sowie Süd (u.a. mit Eckum, Vanikum und Sinsteden). Eine andere Möglichkeit könnte eine digitale Zusammenkunft mit Vereinsvertretern via Internet sein. Beschlossen ist noch nichts.

Die Zuschüsse werden normalerweise nicht gleichmäßig auf die Klubs und Initiativen in diesen drei Bezirken verteilt, sondern anteilsmäßig nach der Einwohnerzahl. Und die ist durchaus unterschiedlich: Der Südbereich der Gemeinde ist mit ungefähr 7000 Einwohnern der zahlenmäßig größte, es folgt Mitte mit ungefähr 4000 Einwohnern und Nord mit circa 3000 Einwohnern (Werte nur angenähert).

Zu den Spielregeln gehört es, dass die Rommerskirchener Vereine Anträge für ihre Projekte stellen können und die Kosten für diese Projekte mit maximal 50 Prozent von der Gemeinde bezuschusst werden – wobei die Vereine ihre Hälfte auch durch Eigenleistung abgelten können, wie Mertens im Gespräch mit unserer Redaktion erläutert. Eine Grundvoraussetzung, um überhaupt in die Förderung zu kommen: Die von den Clubs beantragte Summe muss für Investitionen gedacht sein, zum Beispiel in ein neues Vereinsheim, Mobiliar, ein Buchprojekt oder ähnliches. Konsumtive Kosten, etwa für Speisen und Getränke bei Veranstaltungen, sind nicht förderfähig und müssen selbst übernommen werden.

Und dann gibt es da noch ein Kriterium, das entscheidend sein kann für die Höhe des gewährten Zuschusses an einen Verein. „Eine Kernfrage lautet: Nutzt das Projekt der Allgemeinheit oder profitiert letztendlich nur der antragstellende Verein davon?“, erklärt Bürgermeister Mertens. Ist der Nutzen hoch, fließt mehr Geld als bei geringem Wert für die Öffentlichkeit in der Gemeinde. Leer geht aber in der Regel kein Antragsteller aus, der sich an alle anderen Kriterien hält.

Mitunter gibt es laut Mertens auch Absprachen unter den Vereinen. Da wird auch schon mal in einem Jahr von einem Club auf den Zuschuss verzichtet, weil ein anderer gerade ein kostenintensives Projekt auf der Agenda hat. Wer zurücktritt, kann dann in einem anderen Jahr auf die Solidarität des anderen hoffen. 2018 profitierte das durch Brandschutzauflagen des Kreises in Nöte geratene Feldbahnmuseum in Oekoven von der Rückendeckung anderer. Die hatten auf eigene Förderanträge verzichtet, so dass 6550 Euro für das Museum frei wurden.

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