Tierschutzverein Oekoven „Fundtiere gehören ins Tierheim“ - alles andere ist strafbar

Rommerskirchen · Der Vorsitzende des Tierschutzvereins Oekoven weist auf die geltenden Bestimmungen hin. Wer ein Fundtier behält, macht sich strafbar.

 Wer eine Katze, einen Hund oder ein anderes Tier findet, darf es nicht einfach behalten. Auch nicht, wenn es scheinbar keinen Besitzer hat. (Symbolbild)

Wer eine Katze, einen Hund oder ein anderes Tier findet, darf es nicht einfach behalten. Auch nicht, wenn es scheinbar keinen Besitzer hat. (Symbolbild)

Foto: dpa/Sebastian Willnow

Immer wieder kommt es vor, dass Fotos von Fundtieren auf Facebook gepostet und nur dort nach den Haltern gesucht wird, wie die Gemeinde Rommerskirchen und der Vorsitzende des Tierschutzvereins Oekoven, Benjamin Pasternak, mitteilen. Doch das ist falsch. „Wir sind der zuständige Tierschutzverein. Wenn jemand ein Tier findet, muss er es zu uns bringen“, so Pasternak. „Eine Zuwiderhandlung ist strafbar“. Denn es ist grundsätzlich verboten, ein Tier einfach aufzunehmen und zu behalten.

Das bestätigt auch der zuständige Dezernent der Gemeinde, Gregor Küpper. Wer Geld, ein Handy oder ein Tier findet, muss dies bei der zuständigen Einrichtung melden, wenn er den Eigentümer oder Verlierer nicht kennen sollte, bzw. dieser nicht auffindbar ist. Für Fundsachen ist dies das Fundamt der Gemeinde Rommerskirchen. Wem ein Tier zuläuft, oder wer ein Tier auffindet (ob verletzt oder nicht) ist hingegen verpflichtet, dies dem Tierheim Oekoven zu melden, das für die Aufnahme von Tieren im Gemeindegebiet und darüber hinaus zuständig ist. Dies bestimmt ein öffentlich-rechtlicher Vertrag mit dem Tierschutzverein. „Der Post bei Facebook ersetzt keinesfalls die Anzeige bei der zuständigen Behörde“, mahnt Küpper. Mit einer Zuwiderhandlung mache man sich strafbar (Paragraf 246 Absatz1, Strafgesetzbuch).

„Ein Tier ist vor dem Gesetz ein Gegenstand“, erklärt Pasternak. „Da blutet mir zwar als Tierschützer das Herz, aber das ist so. Wenn man einen Geldschein auf der Straße findet, darf man ihn auch nicht behalten. Das sage ich den Leuten immer wieder.“ Seit Corona haben sich viele Menschen Haustiere angeschafft, um Langeweile zu überbrücken, wie Pasternak berichtet. „Wenn Menschen ein Tier finden, ist es oft ähnlich: Sie wollen es behalten.“ Wenn die Tierschützer darauf hinweisen, dass das nicht geht und sogar strafbar ist, sehen sie sich oft harten Anfeindungen ausgesetzt: Die Tierheime wollten die Tiere nur aufnehmen, um sie dann gegen Gewinn weiter zu verkaufen, ist nur einer der Vorwürfe. „Dabei halten wir uns nur an die Vorschriften.“

Wenn Halter ein entlaufenes Tier suchen, wenden sie sich in der Regel zunächst an die Tierheime. „Aber wie sollen wir unseren Job machen, wenn die Leute die Tiere einfach behalten?“, fragt er sich. „Wenn ein Tier bei einer Fundstelle gut aufgehoben ist, sind wir die letzten, die dagegen sind“, versichert Pasternak. „Aber es muss gemeldet werden, zum Beispiel auch anhand der Chip-Nummern, wenn Tiere welche haben. Nur dann kann der rechtmäßige Besitzer gefunden werden.“

Am kommenden Sonntag von 11 bis 18 Uhr findet im Tierheim Oekoven ein Tag der offenen Tür statt. „Die Leute können mich und die Mitarbeiter jederzeit ansprechen. Wir erklären sehr gerne unsere Arbeit und warum es so wichtig ist, dass Tiere bei uns abgegeben werden.“

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