Tierpädagogik in Rommerskirchen Tierische Bewohner der Kita Sonnenhaus

Rommerskirchen · Die beiden Kaninchen Bunny und Lucy leben in der Kindertagesstätte Sonnenhaus in Rommerskirchen. Durch die beiden Tiere sollen die Kinder einen sensiblen und fürsorglichen Umgang mit Lebewesen erlernen.

Rommerskirchen: Pelzige Bewohner im Kindergarten
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Das sind die tierischen Bewohner der Kita Sonnenhaus

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Foto: Gemeinde Rommerskirchen

Seit Mai leben die beiden Kaninchen Bunny und Lucy in der Kindertagesstätte Sonnenhaus in Rommerskirchen und sind seitdem fester Bestandteil der Kindergartenfamilie. Schon vor Jahren wählte das Familienzentrum den Schwerpunkt „Inklusion“, mit der tiergestützten Pädagogik ging die Einrichtung nun noch einen Schritt weiter. „Immer mehr Kinder zeigen Verhaltensauffälligkeiten und weisen Entwicklungsverzögerungen auf, manche haben einen extremen Bewegungsdrang oder sind grob zueinander“, erklärt Kitaleiterin Jessica Hemmersbach. „Die Anschaffung von Tieren kann eben solchen Faktoren entgegenwirken. Durch Tiere lernen die Kinder Verantwortung zu übernehmen und vorsichtig und sensibel mit anderen Lebewesen umzugehen. Sie können eine gute Beziehung zu den Tieren aufbauen, wenn sie ihre Mimik, Gestik und Gebärden beobachten und deuten sowie dementsprechend darauf reagieren können. Diese Fähigkeit der Beobachtung und Deutung kann den Kindern auch im Umgang mit Menschen zu Gute kommen.“

Grundsätzlich eigenen sich auch viele andere Tiere wie beispielsweise Hunde, Zwergschweine oder Schnecken für tiergestützte Pädagogik, doch für die Kita Sonnenhaus war die Wahl von Beginn an klar. „Kaninchen spielen im Privatleben von einigen unseren Kolleginnen bereits länger eine Rolle, eine Kollegin hat sogar eine eigene Zucht, der entstammen auch Bunny und Lucy.“

Die Anschaffung von Kita-Tieren ist selbstverständlich keine Entscheidung, die man leichtfertig trifft, so müssen genaue Konzepte erarbeitet werden und auch der Träger, in dem Fall die Gemeinde Rommerskirchen, muss dem zustimmen. Monika Lange, Leiterin des Familienbüros, sagt: „Ich bin grundsätzlich sehr offen für solche Ideen, dass die Kinder so lernen, Verantwortung zu übernehmen, halte ich für sehr wichtig. Dennoch wurden von uns in Zusammenarbeit mit dem Veterinär- und Gesundheitsamt alle Faktoren genauestens überprüft und beachtet.“ Auch die Eltern der Kindergartenkinder wurden in die Entscheidung mit eingebunden, so unterstützen diese das Projekt mit Spenden und halfen außerdem beim gemeinsamen Bau des weitläufigen Außengeheges.

Schon Monate vor dem Einzug der beiden Kaninchen wurden die Kinder auf die Ankunft vorbereitet. „Die Kinder wurden von Karneval bis Ostern ganz aktiv und intensiv darauf vorbereitet. Wir haben den Stall zusammen gebaut, Plakate gebastelt und die (Körper-)Sprache der Kaninchen gelernt. Auch die Namen wurden gemeinsam ausgesucht“, erzählt Hemmersbach. „Die Kinder sind absolut begeistert von den neuen Bewohnern.“ Insgesamt besteht die Kindertagesausstätte aus fünf Gruppen, diese wechseln sich wöchentlich mit der Fütterung sowie der Reinigung des Geheges ab. „Das Frühstück wird morgens zusammen vorbereitet und verteilt. Zur täglichen Fütterung schneiden die Kinder Obst und Gemüse und üben sich so ganz bewusst im lebenspraktischen Bereich. Auch das Ausmisten des Stalles ist Aufgabe der Kinder.“

Kaninchen-Dame Lucy lebt auch seit Mai in der Einrichtung.

Kaninchen-Dame Lucy lebt auch seit Mai in der Einrichtung.

Foto: Gemeinde Rommerskirchen
Die Kindertagesstätte Sonnenhaus setzt auf pädagogische Konzepte und hat den Schwerpunkt „Inklusion“ gewählt.

Die Kindertagesstätte Sonnenhaus setzt auf pädagogische Konzepte und hat den Schwerpunkt „Inklusion“ gewählt.

Foto: Klaus Schumilas
 Das Tiergehege in der Kindertagesstätte wurde von den Erzieherinnen, Eltern und Kindern gemeinsam gebaut.

Das Tiergehege in der Kindertagesstätte wurde von den Erzieherinnen, Eltern und Kindern gemeinsam gebaut.

Foto: Gemeinde Rommerskirchen

Während der gesamten Öffnungszeit haben die Kita-Kinder die Möglichkeit die Kaninchen zu besuchen. Man achte jedoch darauf, dass nie zu viele Kinder im Gehege sind. „Die artgerechte Haltung ist uns sehr wichtig. Daher leben die Kaninchen zu zweit in einem Holzgartenhaus mit Freigehege, dass eigens für sie gebaut wurde. Sie erhalten zudem eine artgerechte Ernährung, die sie gesund und fit hält. Zudem werden die Kaninchen regelmäßig tierärztlich untersucht und, wenn nötig, geimpft“, erklärt die Kita-Leiterin. An langen Wochenenden oder in den Ferien machen dann auch Bunny und Lucy Urlaub, denn dann statten die niedlichen Langohren ausgewählten Familien der Kita-Kinder einen Besuch ab.

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