Bundestagswahl in Rommerskirchen „Täter werden geschützt, Opfer allein gelassen“

Rommerskirchen · Der Rommerskirchener Stefan Hrdy tritt im Wahlkreis 108/Neuss I als Bundestagskandidat für die AfD an. Sein Hauptthema ist die Innere Sicherheit.

 AfD-Bundestagskandidat Stefan Hrdy mit seiner Frau Andrea.

AfD-Bundestagskandidat Stefan Hrdy mit seiner Frau Andrea.

Foto: Stefan Schneider

2020 trat er als Bürgermeisterkandidat in Rommerskirchen gegen Martin Mertens (SPD) und Stephan Kunz (FDP) an, jetzt bewirbt sich Stefan Hrdy von der AfD im Wahlkreis 108/Neuss I mit Neuss, Grevenbroich, Dormagen und Rommerskirchen um ein Bundestagsmandat.

Der 64-Jährige, der aus Worms stammt und mit seiner Frau Andrea seit 2008 in Rommerskirchen lebt, hat eine ungewöhnliche Vita. Nach einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann war er als Polizeivollzugsbeamter beim Bundesgrenzschutz tätig. Mitte der 1970er Jahre bewarb er sich erfolgreich bei der GSG 9, der Spezialeinheit der Bundespolizei. „Ich war dann im Oktober 1977 in Mogadischu an der Befreiung eines Passagierflugzeuges aus der Gewalt von vier palästinensischen Terroristen beteiligt“, berichtet Hrdy. Anfang der 1980er Jahre führte ihn sein Weg in den Irak, wo er die Palastwache von Saddam Hussein mit ausbildete. In dieser Zeit lernte er Arabisch. Von 1986 bis zum Ruhestand arbeitete Hrdy als Personenschützer und Vorstandsfahrer, u.a. von Ex-WestLB-Chef Neuber.

Auslöser für sein politisches Aktivwerden bei der AfD sei 2014/2015 der Umgang der Bundesregierung mit der Flüchtlingskrise gewesen, berichtet Hrdy: „Jeder Flüchtling muss geschützt werden, keine Frage. Aber man muss differenzieren. Wirtschaftsmigranten und Fahnenflüchtige sind aus meiner Sicht keine Flüchtlinge.“ Bei Besuchen in Flüchtlingsheimen habe er Diskrepanzen festgestellt. „Da behauptet jemand, er käme aus Syrien, an der Sprache hört man aber, dass er aus Marokko stammt.“

Das Thema Innere Sicherheit sei ihm besonders wichtig, „da kenne ich mich dank meiner Vita aus“, sagt der Afrika-Fan. Der Sportschütze, der sich als wissenschaftlich-technischen Waffensammler (“seit über 40 Jahren“) bezeichnet und gerade seinen Jagdschein macht, will sich für ein liberaleres Waffenrecht einsetzen, die letzten Verschärfungen hält er für „unverhältnismäßig“. In puncto Kriminalität sieht er Täter über die Maßen geschützt, während Opfer oft allein gelassen würden, nennt er als weiteren Grund für seine Kandidatur.

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